Bonndorf Dudu, Kalle, Adelheid und Leonie heißen die Puppen der Bauchrednerin Sabine Murza. Murzarellas Puppet Show begeistert beim Folk-Treff in Bonndorf die Zuschauer.

  • Die Künstlerin: Bauchredner gibt es viele, aber eine Bauchsängerin gibt es wohl nur eine. Die preisgekrönte Sängerin Sabine Murza mit Wurzeln in Gelsenkirchen singt nicht nur selbst – sie schafft auch großartigen Interpretationen etwa von Aretha Franklins „Respect“ oder vom Jazz-Klassiker „All Of You“. Ihr Lieblingslied aus dem Film „Der Zauberer von Oz“ bleibt aber im Ansatz nach einem herzergreifenden „Somewhere over the Rainbow“ stecken: Ihre Gäste wollen aus den Kisten.
  • Die Besucher: Der Abend erweist sich als Publikumsmagnet. Die einen kennen „Murzarella“ von ihren Auftritten im Fernsehen, ebenso kommen Folk-Treff-Anhänger mit Abonnements und einige neue Gäste, die „nun öfters vorbeischauen wollen“. Man hört auch schwäbischen Dialekt im Veranstaltungssaal und ein Erfurter ist gekommen – für ihn ein „glücklicher Zufall“, an diesem Abend in Bonndorf zu sein.
  • Die Sänger: Der freche Kakadu Dudu kann nicht nur „Alle Vögel sind schon da“, als selbst ernannte Reinkarnation von Frank Sinatra gibt er auch ein herzergreifendes „My Way“ zum Besten. Den Tierschutzbund will er anrufen, als er wieder in seine Kiste soll und Murzarella entzieht ihm zwischendurch sogar die Stimme, als er seinen Schnabel einfach nicht halten will. Kanalratte Kalle mit dem unbeschreiblichen Ruhrpott-Charme ist Heavy-Metal-Fan, AC/DC ist „seine Mucke“ und Freddy Mercury von Queen gibt er ohne Probleme. Auch einen stampfenden Malle-Party-Sound liebt er sehr. Murzarellas Managerin Adelheid sucht derweil verzweifelt ihren „Bauchwegschlüpfer“, Murzarella steht unter Verdacht, dass sie den Hüfthalter trägt, sie schmettert stimmgewaltig „Die Königin der Nacht“ und ist „Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ und von Oliver in der ersten Reihe im Publikum ist sie hin- und hergerissen. Die bezaubernde Leonie darf erst gegen Ende der atemberaubenden Show aus ihrer Kiste. Ihr Opa ist Clarence, der schielende Löwe aus „Daktari“ und ihr Vorbild ist Jogi Löw. Fauchen darf sie bei „Baby One More Time“

Gemeinsam mit Dudu und Adelheid singt Murzarella noch „Time To Say Good Bye“ , dann ist der kurzweilige Abend mit den „vielen Gesangsstars“ schon wieder vorbei. Es ist fast 22.45¦Uhr, die Zeit verging wie im Fluge. Kalle spricht ein mächtiges Schlusswort und dankt dem Publikum, denn „ohne Sie wäre so ein Abend ja gar nichts“.

  • Das Fazit: Murzarella kann mit geschlossenen Zähnen besser singen als so manch anderer mit offenem Mund. Es macht einen Riesenspaß, ihr und ihren Freunden zuzuhören. Atemlos wird sie nie – und den Song singt sie nicht gern. Dass es Kalle dann doch getan hat, dafür kann sie ja nichts.