Bonndorf Sechs Erwachsene und elf Kinder ließen sich mit großer Begeisterung die traditionelle ungarische Osterkunst im Familienzentrum in der Bonndorfer Waldallee zeigen. „Das Kennenlernen ist uns ganz wichtig“, sagt die Vorsitzende Beáta Bléga, die zwei Kurse abhielt.
Zunächst trafen sich deutschsprachige Personen. Der Tag danach war den ungarisch sprechenden Mitbürgern vorbehalten. Man möchte für alle Länder offen sein, meinte Bléga, die von Katalin Németh, Veronka Farkas und Evelin Csahdczi unterstützt wurde. Geplant ist, im kommenden Jahr den Bastelnachmittag für russische und ukrainische Interessierte abzuhalten.
Bei ihrer Begrüßung freute sich Bléga darüber, einen kleinen Einblick in eine wunderschöne Tradition geben zu können: das traditionelle Eierbemalen. „Das Verzieren von Ostereiern ist ein uralter Brauch, der in vielen Ländern Europas, auch in meiner Heimat in Siebenbürgen und Ungarn, tief verwurzelt ist. Schon unsere Großeltern und Urgroßeltern haben zu Ostern kunstvoll Eier bemalt – mit Symbolen, Farben und Mustern, die nicht nur schön aussehen, sondern auch eine Bedeutung tragen.“
Warum werden Eier zu Ostern bemalt? Hierzu gab die Vorsitzende des Familienzentrums Auskunft: „Das Ei ist seit jeher ein Symbol für neues Leben und für die Wiedergeburt – ganz im Sinne des Frühlings und der Auferstehung zu Ostern. In der Fastenzeit vor Ostern wurden früher keine Eier gegessen. Deshalb hatten die Menschen zum Fest viele übrig – und begannen, sie zu verzieren und zu verschenken.“ In Ungarn zum Beispiel sei es guter Brauch, dass die Mädchen und Frauen bemalte Eier den Buben schenken, wenn diese sie am Ostermontag mit einem Spruch und etwas Parfüm oder Wasser „begießen“ – als Zeichen für Fruchtbarkeit und Glück.
Am Ende, gegen 17 Uhr, gab es ein Buffet, bei dem die Besucher nach dem kreativen Schaffen die Aromen und Desserts eines traditionellen ungarischen Osterfrühstücks probieren konnten.
Das Familienzentrum Bonndorf bietet Gelegenheit für Mütter, Väter und Kinder, Unterstützung im Familienalltag zu finden. Das Zentrum hat 113 Mitglieder.