Das Repair-Café, eine im Rahmen der Z-Idee-Initiative entstandene Gruppierung, steht in den Startlöchern. Nach einem informativen Abend zusammen mit dem Initiator des Repair-Cafés in Wutöschingen, Hans Ulrich Keller, bereitet sich die Gruppe nun auf das erste offizielle Repair-Café Ende Januar in Dachsberg vor. Die Idee einer solchen Einrichtung ist es, defekte Geräte nicht zu entsorgen, sondern von Freiwilligen reparieren zu lassen.

Angedacht sind zunächst einmal drei Termine pro Jahr. Der Kreis der angesprochenen Bürger muss sich nicht unbedingt auf Dachsberg und Ibach beschränken, denn dieses Repair-Café dürfte das erste im näheren Umkreis sein. Im Anschluss an die beiden Bürgerversammlungen zur Z-Idee, die sich Gedanken über eine gelingende Zukunft auf dem Dorf machen möchte, hatten sich Susanne Schaub und Martina Schäuble als Ansprechpartnerinnen für Mehrgenerationenprojekte gemeldet. Als relativ gut umsetzbar und damit ein machbarer Einstieg in ihr Thema erschien den beiden Frauen, zu denen sich noch Johannes Layher gesellte, die Organisation eines Repair-Cafés. Inzwischen konnten sie einen Kreis von 16 Menschen gewinnen, die sich als Mitarbeiter angeboten haben, unter anderem auch ausgebildete Handwerker. Nach der Kontaktaufnahme mit der Wutöschinger Gruppe sind bereits Prototypen für einen Flyer sowie für die notwendigen Formulare zur rechtlichen und praktischen Handhabung der offiziellen Veranstaltungen entstanden. Eine große Hilfe war die Bereitschaft von Familie Kaiser, ihre Vesperstube als Veranstaltungsort zur Verfügung zu stellen und für die Bewirtung während der Öffnung des Repair-Cafés zu sorgen. Bei der Zusammenkunft der örtlichen Gruppe im Kaiserhof gab Keller weitere Anregungen und erzählte Beispiele aus seinen bisherigen Erfahrungen.

Die ersten Repair-Cafés entstanden 2009 in den Niederlanden. Inzwischen gibt es ein internationales Netzwerk, bei dem man sich anmelden und auch professionelle Unterstützung bekommen kann. Dort sind alle beteiligten Repair-Cafés gelistet. Sie stehen für Nachhaltigkeit, wollen professionellen Werkstätten keine Konkurrenz machen, sondern sie bieten ein Reservoir für Tüftler, denen es Spaß macht, lieb gewordenen Stücken eine Chance zu geben, nicht gleich weggeworfen zu werden, weil sich eine Reparatur wirtschaftlich nicht lohnen würde. Entsprechend muss, wer ein Repair-Café aufsucht, Zeit mitbringen, darf sich aber auch gerne während der Arbeit an seinem mitgebrachten Stück schlau machen, um zukünftig selbst Hand anlegen zu können. Und natürlich lädt der Kaffeebetrieb auch zum Verweilen und Fachsimpeln ein. Wunder sind allerdings auch hier nicht zu erwarten, eine Garantie, dass das gute Stück wieder hergestellt werden kann, gibt es nicht. Aber was dort zurückgewiesen werden muss, kann auch wirklich getrost aus dem Haushalt verabschiedet werden. Keller gab den Tipp, auch Statistiken zu führen, was gemacht werden konnte, um mit der Zeit genauer eingrenzen zu können, was bei einem solchen Angebot sinnvoll erscheint und was letztlich zu aufwändig wäre. Schließlich soll sich ein ehrenamtlicher Reparateur nicht die ganze Zeit nur mit einem Gegenstand beschäftigen, wenn weitere Hilfesuchende sich angemeldet haben. Die Anmeldung erfolgt vor Ort, abgearbeitet werden die Anfragen der Reihe nach.