Im Alter von 82 Jahren ist Heinrich Dold verstorben. Der Zimmermeister aus Dogern war einer auch wegen seiner großen Verdienste um die Heimatgeschichte bekannt. 2018 war er mit der Staufermedaille ausgezeichnet worden.
Dold wurde 1941 in Waldshut geboren, er wuchs dort mit sechs Geschwistern auf. In der damals gegenüber dem heutigen Krankenhaus gelegenen Zimmerei Hermle erlernte er den Beruf des Zimmermanns. Eigentlich wollte der junge Geselle 1958 die Welt „auf der Walz“ erkunden, doch wurde sein handwerkliches Können beim Hausbau des Vaters benötigt. Fünf Jahre später legte Heinrich Dold die Meisterprüfung ab und weitere vier Jahre später folgte in Dogern der Schritt in die Selbstständigkeit. Zunächst war die Werkstatt in der Dorfmitte angesiedelt, ehe sie 1974 einen Neubau im Dogerner Gewerbegebiet West bezog. Dold leitete den Betrieb bis 2004. Seine Kenntnis stellte er viele Jahre als Sachverständiger der Handwerkskammer Konstanz zur Verfügung.
Schon immer hatte Heinrich Dold eine Vorliebe für historische Holzbauten. 1986 erwarb er die Zusatzqualifikation eines geprüften Restaurators. Zahlreiche renovierte Bauwerke, etwa die Zwiebelhaube des Dogerner Kirchturms, zeugen von seinem handwerklichen Können. Auch die Alte Mühle in Dogern, Sitz der Familie Dold, restaurierte er umfang- und kenntnisreich.
Die Begeisterung Heinrich Dold gehörte der Heimatgeschichte. Nicht erst seit dem Eintritt in den Ruhestand widmet der sich mit größtem Einsatz der ehemaligen Grafschaft Hauenstein. Seit Gründung der Historischen
Einungsmeisterversammlung 1996 stand er dieser vor, 2016 wurde er zu deren Ehrenredmann ernannt. Vornehmlich sein Verdienst ist 2003 die Einrichtung der Einungsstube und der Waffenkammer im Dogerner Gasthaus „Hirschen“. Auch die Erneuerung verschiedener historischer Wandbilder geht auf seine Initiative zurück. 2018 wurden Dolds Verdienste um die Geschichte der Grafschaft Hauenstein mit der Verleihung der Staufermedaille gewürdigt.
Die Trauerfeier für Heinrich Dold mit anschließender Beisetzung erfolgt am Donnerstag, 10. August, um 14.30 Uhr in der Kirche St. Clemens in Dogern.