Wer sich von der Vorstellung des Regionalverbandes Hochrhein-Bodensee im Görwihler Gemeinderat klare Antworten auf die vielen Fragen bezüglich der möglichen Steinbrucherweiterung in Tiefenstein erhofft hat, wurde maßlos enttäuscht.
Was die Zuhörer präsentiert bekamen, bewegte sich auf der Stufe eines Sandkastenspiels mit ein paar Linien und Fachbegriffen, entsprach aber keineswegs den Dimensionen, die auf die Nachbarn des Steinbruchs zukommen könnten: noch mehr Erschütterungen, mehr Lärm und Staub, weniger Naherholungszonen und somit eine Verringerung der Lebensqualität zugunsten eines privaten Unternehmens, das den Rohstoff Granit auch in die Schweiz verkauft.
Wenn es in Tiefenstein knallt, scheppert das Geschirr
Offenbar ist es noch immer nicht überall angekommen, dass die Bevölkerung sich die Auswirkungen der Sprengungen im Steinbruch nicht einbildet, sondern tatsächlich spürt. Wenn es in Tiefenstein knallt, dann scheppert das Geschirr, und zwar nicht nur in den Häusern, die dem Steinbruch am nächsten sind. Jetzt könnte dieser also noch näher an Niederwihl herankommen. Die Pläne dafür sind erstellt, der Regionalverband hat sie beraten und die Durchführung des Beteiligungsverfahrens vor drei Monaten beschlossen.
Transparenz und Bürgernähe sehen anders aus
Die Gemeinde und die Bevölkerung dürfen zwar Stellungnahmen abgeben, aber bitte dalli dalli, denn in drei Wochen endet die Anhörungsfrist. Das ist nicht sportlich, eher schon knapp. Der Clou ist, dass nach Abgabe der Stellungnahmen es keine weitere Kommunikation mit der Gemeinde geben wird. Eine Zusammenfassung und Vorstellung der Behörden- und Bürgerbeteiligung, wie dies bei größeren Bauvorhaben üblich ist, ist also nicht vorgesehen. Transparenz und die viel beschworene Bürgernähe sehen anders aus.