Görwihl – Die Gemeinde nimmt sich für das Jahr 2025 viel vor. Rund 5,5 Millionen Euro sollen in Bautätigkeiten investiert werden, davon allein 2,5 Millionen Euro für den abschließenden Ausbau des Breitbandnetzes. Verhältnismäßig wenig Geld soll in den Straßenbau fließen: Rund 300.000 Euro sind für die Teilerneuerung eines Abschnittes in Strittmatt zur Mühle vorgesehen. Mehr ist nicht drin, weil die Verwendung der Mittel zum Unterhalt der Gemeindestraßen in Abstimmung mit der Breitbandverlegung durchzuführen sein soll. Es soll eine Prioritätenliste für Straßensanierungen erstellt und abgearbeitet werden. 550.000¦Euro werden im laufenden Jahr in die Grundschule Görwihl gesteckt, davon 343.000¦Euro in die Schulkindbetreuung und 217.000¦Euro in die Sanierung des zweiten Obergeschosses.
Viel Geld wird im Bereich Abwasser eingesetzt. Die Stilllegung der Kläranlage Engelschwand und folglich der Bau einer Abwasserdruckleitung nach Strittmatt schlägt mit 400.000 Euro zu Buche, der Umbau der Kläranlage Görwihl sowie der Bau einer Kanaltrasse nach Tiefenstein mit 200.000 Euro, die Investitionsumlage für die Abwasserzweckverband Albbruck (AZV) mit 392.000 Euro. Hinzu kommt die Umsetzung der Eigenkontrollverordnung Abwasser mit 150.000 Euro.
Finanziert werden sollen die Investitionen unter anderem mittels Zuwendungen in Höhe von 973.000 Euro, einer Entnahme von rund 2,9 Millionen Euro aus der Rücklage sowie einer Kreditaufnahme von 1,75 Millionen Euro. Da die Rücklage aus Überschüssen der vorangegangenen Jahre mit 6,4 Millionen Euro gut gefüllt sei, so Bürgermeister Mike Biehler, seien noch genügend Mittel vorhanden, um künftige Fehlbeträge zu decken. Die Verschuldung der Gemeinde beträgt zum Beginn des Haushaltsjahres 2025 voraussichtlich fast 4 Millionen Euro, mit der Neuverschuldung in 2025 werden es 5,75 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1296 Euro entspricht.
Das Ende der Fahnenstange soll damit nicht erreicht sein. Denn Görwihl plant in den Jahren bis 2028 mit weiteren Kreditaufnahmen in Höhe von insgesamt rund 8,7 Millionen Euro, um die anstehenden Aufgaben bewältigen zu können – unter anderem die schon lange vorgesehene Sanierung der Hotzenwaldhalle. „Wir möchten in 2025 die Planung vorantreiben“, sagte Bürgermeister Biehler, „sodass wir 2026 loslegen können.“ Biehler stellte jedoch in der Gemeinderatssitzung am Montag klar: „Es sind vor allem Pflichtaufgaben und keine Prestigeprojekte. Wir machen nur das Notwendige, da das Geld knapp ist.“ Sein Fazit: „Wir haben viel vor der Brust.“
Gemeinderat Norbert Lüttin (CDU) forderte, „dass wir uns auf das Notwendigste beschränken“. Es sei auch zu überlegen, wie Erträge geschaffen werden können. „Mittelfristig sollten wir die Einnahmen verbessern“, sagte er mit Blick auf den Fehlbetrag im Ergebnishaushalt von 645.694 Euro. Die geplanten Aufwendungen und Erträge seien in den vergangenen Jahren stets im sechsstelligen Minusbereich, „das kann nicht zufriedenstellen“. Man müsse sich rechtzeitig überlegen, „ob man die ein oder andere unpopuläre Maßnahme ergreifen muss“. Und: „Wir müssen versuchen, alle möglichen Einnahmequellen auszuschöpfen, zum Beispiel in der Wasserversorgung. Das Wasser verkaufen wir viel zu billig.“