Der Hotzenneunerrat geht in Corona-Zeiten neue Wege. Er hat es geschafft, die neuartigen Video Konferenzen durchzuführen, und das gleich mehrmals – „wenn man bedenkt, auf welchem Techniklevel sich der ein oder andere befindet, gleicht das nahezu einem Wunder“, berichtet Martin Zajac, Vorsitzender des Hotzenenneunerrats. Dies sei vergleichbar „als ob ein Neuner zum Veganer mutieren würde“, so Zajac.

Und als ob das nicht schon eine Sensation für sich wäre, haben die Neuner noch etwas „Gescheites“ zusammengestellt. Obwohl dieses Jahr alles anders ist, es keine Umzüge, keine Narrenabende und kein Schunkeln gibt, will der Neunerrat bei den Narren der Gemeinde Görwihl dennoch etwas närrische Stimmung aufkommen lassen.

Konkret: Alle närrischen Görwihler Vereine haben sich zusammengetan und spenden für die diesjährige Fasnacht „Fasnacht to Go – Tüten“. Jede Tüte beinhaltet neben einer Menge Narrenfutter, der ein oder anderen Überraschung auch eine Anleitung zum Fasnacht selber machen, die daheim durchgeführt werden kann. Die Tüten werden am dritten Faise in der Gemeinde corona-konform verteilt, sie sind komplett umsonst und werden von den jeweiligen Vereinen, wie auch durch Eigenspenden, finanziert.

Dafür ist eine Anmeldung erforderlich, Name und Adresse reichen aus – eine Notwendigkeit, so Martin Zajac, um die Tüten auch wirklich corona-konform an die jeweiligen Adressen auszuliefern. „Daten werden selbstverständlich nicht weiter gegeben und nach der Aktion wieder gelöscht“, stellt er klar. Die Idee hinter der Aktion ist, dass jeder Verein etwas beisteuert, das ihn repräsentiert. Mit dabei sind neben dem Hotzenneunerrat die Garde Görwihl, die Gerbler Baumsteller, die Görwihler Habasche, die Fasnachtsfrauen Görwihl sowie die Hotzenblitz Zunft Görwihl.

„Es ist uns wichtig, ein Zeichen der Gemeinschaft und Solidarität zu setzen in diesen schwierigen Zeiten, in dem Kontaktbeschränkungen leider unumgänglich sind“, erklärt Martin Zajac. Umso mehr habe den Neunerrat die breite Zustimmung der anderen Vereine wie auch der Gemeinde gefreut. „Alle waren begeistert und haben mit tollen Ideen zu einem schönen Projekt beigetragen“, so Zajac. Und: „Wir hoffen, damit zumindest etwas den närrischen Geist verbreiten zu können und dann hoffentlich in der nächsten Saison wieder mit allen gemeinsam und mit neuer Wertschätzung für die Fasnacht zu feiern.