Verena Pichler

Grenzach-Wyhlen – Es ist die Jugendbewegung des Jahres: Weltweit demonstrieren Schüler freitags für besseren Klimaschutz. Nachdem die Bewegung – die von der jungen Schwedin Greta Thunberg initiiert wurde – schon länger in Freiburg und Offenburg angekommen ist, wird nun am Freitag auch in Lörrach eine große Demonstration stattfinden. Mit dabei werden Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums sein.

Kurz vor dem Anruf dieser Zeitung am Dienstagmorgen hatte Frank Schührer, Rektor des Lise-Meitner-Gymnasiums, Besuch von einer Vertreterin der SMV (Schülermitverwaltung) wegen des Klimastreiks am Freitag in Lörrach. „Die vergangenen Wochen war es noch ruhig hier, als die Demos eher in Freiburg stattgefunden haben“, so Schührer. Nun, da die Bewegung in der Landkreis geschwappt sei, häuften sich Anfragen seitens der Schüler. Und die SVM beschäftigt die Frage, inwiefern das Gremium sich einbringen kann.

„Ich finde das Engagement der Jugendlichen ganz toll“, schickt Schührer voraus. Er spüre auch, dass es den Schülern nicht ums Fernbleiben vom Unterricht gehe, sondern wirklich um die Sache. „Dass dieses Thema nun mit Kraft die politische Bühne erreicht, ist sehr positiv.“ Doch trotz des Verständnisses für die gute Sache – freistellen kann und wird Schührer die Schüler nicht. „Es gibt eine entsprechende Anweisung seitens des Kultusministeriums.“ Wer am Freitag also in Lörrach für besseres Klima demonstriert und dafür die Schule schwänzt, fehlt unentschuldigt. „Die Zeiten werden notiert. Wenn ein Schüler häufig unentschuldigt fehlt, folgen Elterngespräche“, erläutert Schührer das Standardverfahren. Wird eine Klassenarbeit verpasst, wird diese mit der Note sechs bewertet. Vorschriften gibt es auch fürs Kollegium. „Lehrer können nicht, quasi als Unterrichtsstunde, mit ihren Schülern nach Lörrach fahren und an der Demo teilnehmen“, erklärt Schührer weiter.

Wohl aber können sie die weltweiten Proteste in den Lehrstoff integrieren. „Da gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten, sei es im Biologieunterricht oder in Deutsch“, so Schührer. Außerdem werde sich das LMG gemeinsam mit den Schülern überlegen, welche eigenen Aktionen zum Thema möglich sind. Da könne man viel entwickeln und gestalten, auch in Grenzach-Wyhlen.

Von dieser Seite nähert sich auch Christoph Bigler, Leiter der Realschule, des Themas. „Wir behandeln das im Unterricht.“ Allerdings haben ihn noch keine Anfragen von Schülern erreicht, die an den Demos teilnehmen wollen. „Vielleicht liegt das mit am Alter“, so der Rektor auf Nachfrage. Für Elvis Betjovic, Vorsitzender des Jugendparlaments der Gemeinde, ist die Fridays-for-future-Bewegung eine „tolle Möglichkeit der Partizipation“. „Wir finden es immer gut, wenn sich Jugendliche engagieren.“ Das Jupa habe das Thema Klimaschutz auf der Agenda und werde sich überlegen, wie man in der Kommune etwas für die Umwelt tun könne. „Hauptsache man macht etwas für die Gesellschaft“, so Betjovic.

Demo am Freitag, 15. März, Bahnhofsplatz Lörrach, 12 Uhr