Grenzach-Wyhlen – Erdhügel prägen das Bild an der B34 zwischen Grenzach-Wyhlen und Rheinfelden nordwestlich des Recyclinghofs in Herten. Dort lässt das Regierungspräsidium Freiburg (RP) seit etwa zwei Wochen Erde ablagern, die von der Baustelle der B34 neu stammt. Das RP teilte auf Nachfrage mit, dass der Oberboden auf einem Teilstück der B34 neu bei der Gemeindestraße Am Wasserkraftwerk in Wyhlen abgetragen wird.
Der wertvolle Oberboden werde auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht. Die Arbeiten würden von einem Ingenieurbüro für Bodenschutz begleitet, schreibt das RP. Obwohl im betroffenen Abschnitt der alten B34 in Höhe des Recyclinghofs das Tempolimit auf 30 Kilometer pro Stunde abgesenkt wurde, hätten die Arbeiten keinerlei Einfluss auf die Einfahrt des Recyclinghofs. Sollte dies geschehen, will das RP rechtzeitig informieren.
Im Vorfeld der Bodenabtragungen sei eine Begehung des Ingenieurbüros für Artenschutz, das auch zu Beginn der Arbeiten vor Ort war, erfolgt. Dabei seien nur wenige schützenswerte Mauereidechsen in einem kleinen Randbereich gefunden worden. Die Arbeiten seien unter artenschutzkonformen Auflagen, also manuell, erfolgt. Im Hinblick auf die angelegten Trockenmauern und Gehölzanpflanzungen am Grenzacher Rettenacker teilte das Regierungspräsidium mit, dass diese ökologische Ausgleichsmaßnahme im Nachgang zur Beseitigung des Bahnübergangs am Grenzacher Hörnle erfolgt sei.
Die Arbeiten seien im Bereich Ruschbach und Solvaystraße bis auf kleinere Arbeiten abgeschlossen. Nach dem Oberbodenabtrag stehen das Brückenbauwerk an der Gemeindestraße Am Wasserkraftwerk und die Fußgängerunterführung an der Rheinstraße an. Rechtzeitig informieren wolle das RP im kommenden Jahr, wenn der Bau der Ortsumfahrung zwischen Gmeiniweg und Rheinstraße sowie im Bereich Altrhein beginnt.
Nicht informiert worden sei der Ortsvorsteher von Herten, Matthias Reiske, über die massiven Erdablagerungen. Er musste sich selbst kundig machen, was auf seiner Gemarkungsfläche geschieht. Die Stadt Rheinfelden verwies auf die Zuständigkeit des Regierungspräsidiums. Nur ein Bauingenieur der Stadt konnte grobe Angaben zu den Erdbewegungen machen. So auch der Niederlassungsleiter der Baufirma. Ein Lkw-Fahrer eines Subunternehmers teilte mit, dass pro Tag mit drei Fahrzeugen 20 Mal rund 16 Tonnen Erdreich, also rund 960 Tonnen, auf das Gewann Stocketen Ost nordwestlich des Recyclinghofs gebracht würden.