Grenzach-Wyhlen – Auf 72 Seiten blickt die Roche auf die rund zehn Jahre dauernde und 239 Millionen Euro teure Altlastensanierung ihres Teils der Kesslergrube zurück. Wir zeigen die Stationen und Zahlen des Projekts.
- Zeitplan der Sanierung: Im November 2014 erteilten die Behörden grünes Licht für die Sanierungspläne der Roche. Der offizielle Spatenstich erfolgte rund ein Jahr später am 1. Oktober 2015. Von August 2015 bis Ende April 2016 entstand am Rheinufer ein Schiffsanleger. Zwischen April und Oktober 2017 wurde auf rund 14.000 Quadratmeter die luftdichte und schallisolierte Sanierungshalle gebaut, in der ab Dezember 2017 der Aushub begann. Ende März 2022 meldete die Roche ihren Bereich der Kesslergrube als „schadstofffrei“. Im Anschluss begannen die Rückbauarbeiten der Sanierungsinfrastruktur und die Rückverfüllung des Geländes. Ende Juni 2024 wurde die Baustelle vollständig geräumt und die Messstellen für die Grundwasserkontrolle installiert. „Alle danach folgenden Renaturierungs- und Infrastrukturmaßnahmen finden außerhalb des Sanierungsprojektes statt“, schreibt die Roche.
- Wie lief die Sanierung ab? Die Roche hatte das Areal in drei Baufelder eingeteilt, die etappenweise saniert wurden. Dazu wurde das belastete Erdreich mit Baggern ausgehoben und in Spezialtransportcontainer gefüllt. Der größte Teil der Container wurde per Schiff und Bahn abtransportiert, heißt es im Bericht. Insgesamt seien 253 Schiffstransporte vom Schiffsanleger notwendig gewesen, um die Container zu den Rheinhäfen in Muttenz und Weil am Rhein zu transportieren. Dort seien sie auf die Bahn verladen und mit insgesamt 277 Zügen zu den thermischen Entsorgungsanlagen in Deutschland, den Niederlanden und in Belgien gebracht worden. Die leeren Container wurden ebenfalls wieder per Bahn und Schiff nach Grenzach-Wyhlen zurückgebracht.
- Wasserreinigung: „Roche betrieb für die Dauer der Sanierungsarbeiten zwei getrennt voneinander arbeitende, mehrstufige Wasserreinigungsanlagen“, heißt es zum Thema Wasseraufbereitung. Zum einen behandelte eine Anlage das Schmutzwasser, das bei der Reinigung von Baumaschinen, Lkw, Schutzausrüstung und Containern entstanden war. „Das gereinigte Wasser konnte für weitere Reinigungsgänge verwendet und der Verbrauch von Frischwasser damit reduziert werden“, schreibt die Roche weiter. Das bei den Großlochbohrungen anfallende belastete Grundwasser wurde in einer provisorischen Reinigungsanlage auf dem Schiffsanleger aufbereitet. Diese provisorische Anlage wurde Anfang 2017 durch eine definitive Anlage in der Halle auf dem Schiffsanleger ersetzt.
- Wie geht es weiter? Mit dem Abschluss der Sanierung werde der Weg frei für eine gewerblich-industrielle Nachnutzung des Areals, heißt es im Abschlussbericht. Bis sich die Planungen konkretisiert haben, wurde auf dem Areal eine Magerwiese angepflanzt. Das Rheinufer am Sanierungsgelände werde renaturiert. Es entstehe eine Flachwasserzone mit einer naturnahen Uferböschung, die mehr Biodiversität als bisher ermöglichen soll, schreibt das Unternehmen. Ein Uferweg werde entlang der Flachwasserzone Platz zum Flanieren und Verweilen bieten.
Der Sanierungsbericht der Roche findet sich im Internet unter www.roche.de