Häusern Was vor etwa 20¦Jahren mit einem Tag begann, hatte sich schnell zu einer ganzen Woche ausgeweitet – die Grüezi-Schweiz-Woche mit dem Holzfäller-Wettbewerb als Höhepunkt. Viele längerfristige Kontakte zwischen Häusern und dem Nachbarland haben sich so im Laufe der Jahre entwickelt.
Vor zwei Jahrzehnten habe er festgestellt, dass viele Gäste der Häuserner Gastronomie aus der Schweiz stammen, schilderte Bürgermeister Thomas Kaiser die Anfänge der Grüezi-Schweiz-Woche. Da auch viele Schweizer in Häusern einen Wohnsitz haben, sei in ihm die Idee gereift, eine Aktion am Nationalfeiertag des Nachbarlandes, dem 1.¦August, auf die Beine zu stellen. Und so holte er die Gastronomen ins Boot, die Lose an ihre Gäste aus der Schweiz austeilten. Zu gewinnen gab es einen Rundflug über den Schwarzwald. 720¦Lose sammelte der Bürgermeister damals ein und der glückliche Gewinner freute sich über seinen Flug.
Schnell wurden aus dem einen Tag drei, unter anderem standen dabei Wanderungen auf dem Programm. Und nach wenigen Jahren war aus den drei Tagen eine ganze deutsch-schweizerische Freundschaftswoche geworden – die Grüezi-Schweiz-Woche, die immer den ersten August einbezieht. Und Förster Roland Behringer hatte vor 15¦Jahren die Idee zum Holzfäller-Wettbewerb mit je drei Teilnehmern aus der Region und aus der Schweiz. „Die Schweizer sind ganz wild drauf und immer zuverlässig dabei“ schilderte der Bürgermeister die Resonanz aus dem Nachbarland auf den Wettbewerb. Schnell hatte sich der Schweizer Hans Heuberger zum Publikumsliebling entwickelt, er kommt immer mit dem Fahrrad nach Häusern und wird auch in diesem Jahr wieder dabei sein. Hervorragend angenommen werde auch der Apéro „Grüezi in Häusern“ mit dem deutsch-schweizerischen Bogenschießwettbewerb am 1.¦August, zu dem Einwohner, Gäste und Freunde aus Deutschland und der Schweiz eingeladen sind, so der Rathauschef. Allein etwa 50¦Gäste aus der Schweiz kommen jedes Jahr zum Apéro, eine gute Gelegenheit, sich kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen und tolle Gespräche zu führen.
Im Laufe der Jahre seien durch die Grüezi-Schweiz-Woche viele Kontakte entstanden, unter anderem eine besondere Freundschaft zu der Gemeinde Riedheim bei Koblenz (CH), erklärte Bürgermeister Kaiser. Und auch persönliche Kontakte und Verbindungen von Vereinen diesseits und jenseits der Grenze haben sich entwickelt, fuhr er fort. Als ebenfalls gut beschrieb Bürgermeister Kaiser das Verhältnis der Häuserner zu den Gästen und den im Ort lebenden Schweizern. Die Nachbarschaft klappt gut, Probleme gebe es nicht.
Auch in diesem Jahr sagt Häusern mit der Grüezi-Schweiz-Woche wieder ein Dankeschön an die Schweizer Mitbürger und Gäste. Im Rahmen der traditionellen Wanderung gibt es dabei eine Neuerung: Aufgesucht werden die gastronomischen Betriebe im Ort, die die Wanderer jeweils mit kleinen Köstlichkeiten empfangen.
Ob und gegebenenfalls wie es in Zukunft mit der Grüezi-Schweiz-Woche weitergehen wird, ist offen, denn Bürgermeister Kaiser geht Ende des Jahres in den Ruhestand. Und ob sein Nachfolger an der Traditionsveranstaltung festhalten wird, bleibt abzuwarten.