Häusern „Schöne Gegend habt ihr da“, rief einer der Rollstuhlsportler Bürgermeister Thomas Kaiser bei der Begrüßung der Gruppe an der Wittlisberger Kapelle zu. „Viele Berge“, ergänzte ein anderer. Sie alle gehören dem Rollstuhl-Sport-Club Tirol Unterland an und sind auch in anderen Sportarten aktiv. Auch Weltmeister und Sieger bei Paralympischen Spielen waren in Häusern mit dabei. Harald Eder wurde im Jahr 2000 Weltmeister und errang bei den Paralympics 2002 in Salt Lake City die Goldmedaille, jeweils in der Sportart Monoski. Seit mehr als 35 Jahren ist Roland Ruopp sportlich aktiv: Bei den Paralympischen Spielen 2002 wurde er Olympiasieger im Langlauf.

Die Tiroler Rollstuhlsportler unternehmen seit mehreren Jahren mehrtägige Ausflüge mit anspruchsvollen Touren. Diesmal kamen sie nach Häusern. Zustande gekommen war der Besuch dank des Kontakts des Inhabers des Häuserner Hotels Waldlust, Dirk Piorun, zu einem Tiroler Hotelier, in dessen barrierefreiem Hotel die Rollstuhlsportler schon mehrfach zu Gast waren. Ihre Touren unternahmen die Sportler mit Handbikes, Mountainbikes mit Handantrieb und Elektromotor. Entwickelt wurden diese von Alois Praschberger, selbst Mitglied der Gruppe und Mitinitiator der Ausflüge. In seiner Firma werden die Sportgeräte angefertigt und in die ganze Welt versandt.

Vier Touren standen für die Sportler und ihre Begleiter – Partner, Freunde und Verwandte – auf dem Programm, geführt von Touren-Guide Martin Wißler aus Schluchsee. 61 Kilometer und 1100 Höhenmeter galt es auf der ersten Tour zu bewältigen, die auf den Seebuck, zum Feldsee und über den Windgfällweiher zurück nach Häusern führte. St. Blasien, das Menzenschwander Tal, Herzogenhorn und das Bernauer Hochtal waren Ziele der zweiten Tour (58 Kilometer, 1400 Höhenmeter). Am dritten Tag führte die Route zum Stausee Schwarzabruck, ins Schwarza- und Mettmatal, zum Mettma-Staubecken und von dort zur Brauerei Rothaus – 64¦Kilometer und 1000 Höhenmeter. Die Schluchsee-Talsperre, das Bahnviadukt auf dem „Bähnleradweg“ und der Höhenweg von Kappel auf den Hochfirst waren die Ziele der letzten Tour (63 Kilometer, 800 Höhenmeter). Für Wißler war die Woche eine ganz neue Erfahrung und eine Bereicherung seiner Arbeit als Tourenguide. Er sei sehr beeindruckt von der Anzahl der Sportler und den Persönlichkeiten. „Tolle Menschen“, erklärte er, die Stimmung sei bestens gewesen und die Sportler strahlten eine Lebensfreude aus, wie man die bei Menschen ohne Handicap oft vermisse.