Reisen mit Reisemobilen liegen im Trend und auch der jüngste Wohnmobilstellplatz in der Region ist mit seinen sechs Stellplätzen überaus beliebt. Trotz monatelanger coronabedingter Schließung verzeichnete die Gemeinde bereits mehr als 100 Übernachtungen. Walter Strieberg betreut den Platz seit der Einweihung im August des vergangenen Jahres. Er hat überwiegend gute Erfahrungen mit den Wohnmobilisten gemacht.
Viel Zeit hatte die Planung für den Wohnmobilstellplatz in Anspruch genommen, den Befürchtungen einiger Anwohner hinsichtlich eventueller Lärmbelästigungen wurde durch eine Reduzierung der Stellplätze von 15 auf sechs Rechnung getragen. Im August 2020 wurde der Platz eröffnet. Nach der coronabedingten monatelangen Schließung wurde der Platz am ersten Juniwochenende wieder freigegeben.
„Es läuft gut“, sagte Bürgermeister Thomas Kaiser und bezog sich dabei auf die bislang gezählten rund 110 Übernachtungen. Auf Rat eines Experten habe man auf größere Werbung verzichtet, damit der doch sehr kleine Platz nicht überrannt wird, fuhr er fort. Lediglich Schilder an der B 500 weisen auf den Wohnmobilstellplatz hin.
Der Betreuer
Von Anfang an wird der Wohnmobilstellplatz von Walter Strieberg betreut, der in direkter Nachbarschaft wohnt und von seinem Anwesen einen Blick auf das Geschehen hat. Die meisten Nutzer des Stellplatzes blieben nur eine Nacht, nur wenige zwei oder drei Nächte, berichtete er. Viele der bisherigen Benutzer kamen aus der Region, etwa aus Lörrach oder Bad Säckingen, einer sogar aus Höchenschwand. Aber auch Besucher aus ganz Deutschland, Frankreich, der Schweiz und den Niederlanden haben schon in Häusern Station gemacht, berichtete Strieberg.
Die Nutzer
Sowohl jüngere als auch ältere Menschen seien unter den Gästen, fuhr er fort, es dominiere aber die Altersgruppe der 50- bis 60-Jährigen. Familien mit Kindern seien nur wenige vertreten. Gerne besuchen die Wohnmobilisten den direkt angrenzenden Minigolfplatz, die Urlauber nähmen zudem gerne die Möglichkeit zum Einkaufen im Ort wahr oder suchten Gastronomiebetriebe auf, hatte Strieberg beobachtet. Auch die Konuskarte sei gefragt.
Lob
Viel Lob gab es für den Platz, „alle waren begeistert“, schilderte Walter Strieberg die Resonanz der Wohnmobilisten. Am Verhalten der Nutzer hat er kaum etwas auszusetzen. Die meisten seien sehr freundlich, es gäbe da nur wenige Ausnahmen, Probleme seien selten. Auf Sauberkeit werde geachtet, Müll entsorgt. „Halli-Galli“, Lärmbelästigungen oder nicht zulässige Feuerstellen habe es bislang noch nicht gegeben, so Strieberg. Er könne natürlich nicht für seine Nachbarn sprechen, er selbst fühle sich jedoch durch den Stellplatz nicht gestört.
Gäste achten aufeinander
Eine Erfahrung hat der Betreuer des Stellplatzes gemacht: Die Wohnmobilisten seien untereinander sehr hilfsbereit, kontrollieren sich untereinander aber auch, berichtete er und nannte ein Beispiel: Vor einiger Zeit sei ein Pfosten umgefahren worden, der Verursacher habe sich stillschweigend entfernt. Aber ein anderer Urlauber habe den Vorfall bemerkt und die Nummer des Fahrzeugs notiert. Eine weitere Beobachtung hat Strieberg gemacht: Häufig werde der Stellplatz nur zum Entsorgen angefahren.
Kritikpunkte
So mancher Wohnmobilist, zumeist diejenigen, die mit großen Fahrzeugen unterwegs seien, fülle seine Wasservorräte nicht etwa mit dem kostenpflichtigen Wasser auf. Genutzt werde vielmehr das Wasser, das in geringen Mengen kostenlos zum Kochen zur Verfügung gestellt werde, ein Vorgang, der meist längere Zeit in Anspruch nehme.
Persönliche Note
Häufig kommt Strieberg mit den Wohnmobilisten ins Gespräch. Sie erzählten meist von Stellplätzen, auf denen sie Station gemacht hätten, sagte er. So manches Mal werde er auch auf ein Bier eingeladen. Selbst einmal mit dem Wohnmobil auf Tour zu geben, reizt Walter Strieberg aber nicht. Vor vielen Jahren war er zweimal mit der Familie mit so einem Urlaubsmobil unterwegs. Begeistert habe ihn das aber nicht, erzählt er. Er reise lieber auf andere Art.