Hasel – Die Hasler Erdmannshöhle, ein in Tausenden von Jahren entstandenes Labyrinth aus Tropfsteingebilden, wurde am Palmsonntag wieder für Besuchende geöffnet. Man tat das seitens der Gemeindeverwaltung und des Heimat-und Höhlenvereins zum einen mit Bewirtung durch den Verein und ein eröffnendes Konzert des Männerchores Dossenbach im „Rittersaal“ der Erdmannshöhle, zum anderen durch kostenlose Führungen mit den Höhlenführern Kurt Meier und Albert Senger. Drei solcher Führungen gab es am Eröffnungstag.

Bürgermeister Frank-Michael Littwin und Heimat-und Höhlenvereins-Vorsitzende Ursula Jost freuten sich am späten Vormittag über eine recht stattliche Zahl von 70 Eröffnungsgästen, die dem kleinen Konzert der Sänger aus dem Nachbardorf lauschten.

Der neue Bürgermeister wies dann vor den Führungen darauf hin, dass man in der beginnenden Saison 2023 zum zweiten Mal das im Vorjahr neu angeschaffte, individuelle Besuchssystems der Tropfsteinhöhle nutzen kann. Dabei kann die Höhle ohne Führenden besucht werden, dank eines Systems aus Infotafeln, Ampeln und Videoüberwachung. Zu diesem System, immerhin eine Investition von 50.000 Euro, hatte sich die Kommune deshalb entschlossen, weil zum einen auch schon vor Corona angespannte personelle Situation in Sachen Höhlenführenden sich in der Pandemie noch verstärkt hatte. Deshalb schloss sich die Kommune mit einem international renommierten Höhlenausstatter zusammen und vergab an diesen den Auftrag für ein Leitsystem mit Infotafeln, Ampeln an Engpässen und Videoüberwachung.

Bild 1: Hasler Erdmannhöhle ist wieder offen
Bild: Ralph Lacher

An fünf Stationen in der Höhle finden sich nun große Infotafeln, auf denen der Besuchende das erfährt, was ihm einschließlich 2019 von den Höhlenführenden erzählt wurde. Etwa, dass der Beginn der Bildung der Tropfsteine in der Erdmannshöhle etwa vor 125.000 Jahren datiert wird, die Höhlengänge eine Länge von knapp zweieinhalb Kilometern haben. Mit dem Besuchssystem verbunden ist ein Computer-Programm, das über acht Monitore dem Kassen-Team ermöglicht, das Geschehen in der Höhle zu beobachten. An Engstellen installierte Ampeln zeigen den Besuchenden der an, dass gewartet werden muss, bis die anderen Besuchenden heraus kommen.