Höchenschwand – „Das Jahr 2023 sei für den Borkenkäfer ein gutes, für die Höchenschwander Waldbesitzer ein ungünstiges Jahr gewesen“, sagte der Vorsitzende des FBG, Michael Villinger, bei seinem Tätigkeitsbericht. In den vergangenen Jahren sei festzustellen, dass sich der Klimawandel mehr und mehr bemerkbar mache. Nur die Niederschläge im Winter und Frühjahr lassen auf ein normales Jahr hoffen. Lange Trockenperioden bei überwiegend Ostwind, gepaart mit hohen Temperaturen, lassen die Böden austrocknen und bieten dem Borkenkäfer beste Bedingungen. Gewinner des Klimawandels seien zum Leidwesen der Waldbesitzer auch die Rehe und Hasen. Trotz erhöhter Abschlusszahlen steige die Population stark an. Damit einher gehe eine Zunahme der Verbissschäden, die eine Wiederbewaldung erschweren würden. Von großen Stürmen sei man verschont geblieben. Sturmschäden habe es lediglich im Winter und März 2023 gegeben. Im Weiteren berichtete der Vorsitzende von zwei Sammelterminen für die Antragstellung der Fördermittel des Landes, hier dankte er der Revierförsterin Elena Kummer.
Schäden bei Waldwegen
Bürgermeister Sebastian Stiegeler verwies auf den schlechten Zustand einiger Waldwege. Die Wege würden besonders unter dem Einsatz großer Maschinen leiden. Er kritisierte Unternehmer, die sich nicht um den Zustand der Wege kümmerten. „Das ist so nicht zu tolerieren“, so Stiegeler. Der Rathauschef bat die Waldbesitzer, auf verstopfte Dohlen und Gräben zu achten. Wenn das Wasser nicht abfließe, führe das ebenfalls zu Wegeschäden. Die Sanierung sei oftmals sehr teuer. Ohne Besserung müsse die Gemeinde über eine Erhöhung der Grundsteuern A und B nachdenken.
Im Bereich der FBG wurden im Jahr 2023 rund 12.400 Festmeter Holz eingeschlagen. 10.000 Festmeter habe die Waldgenossenschaft (WG) vermarktet, so Villinger. Erfreulich sei weiterhin der Holzpreis. So habe die WG durchschnittlich 47,20 Euro je Festmeter erzielt. „Wenn man bedenkt, dass es sich überwiegend um Schadholz gehandelt hat, müssen wir mit diesen Erlösen zufrieden sein“, sagte Villinger. Ilse Bruttel vom Amt für Flurneuordnung in Waldshut informierte über den Stand der Waldflurbereinigung. Nach der Erhebung aller Daten und der Wahl eines Vorstandes würden nun die Grundsätze für die Neugestaltung erarbeitet. Grundlage sei unter anderem ein Wege- und Gewässerplan des Forstamtes.
Dies sei die Basis für die Feststellung und Neuplanung der Bestandswege im Wald. Als nächstes würden Mitarbeiter des Amtes sich vor Ort mit der Optimierung der geplanten Wegetrassen beschäftigen. Bruttel verwies auch auf die Möglichkeit der Schaffung einer Grundstücksbörse oder alternativ wie in Albbruck geschehen, der Beitritt in eine „Bruchteilsgemeinschaft“. Gemeinsam mit dem Vorstand und dem Forstamt bestehe so die Möglichkeit, Grundstücke oder Teile davon zu verkaufen, zu erwerben oder zu vererben. Bürgermeister Sebastian Stiegeler bot an, dass die Gemeinde bei Bedarf Waldflächen für Ausgleichszwecke ankauft.