Höchenschwand Bei der Fußball-Europameisterschaft der Frauen möchten die Deutschen den Titel holen. Am Samstag haben sie im Viertelfinale gegen Frankreich gewonnen. Der Wahl-Höchenschwander Guido Rau organisierte eine Fahrt zu einer EM-Begegnung.

„Ich bin kein angefressener Fußballfan, habe zwar schon mal an Grümpelturnieren mitgekickt, war aber nie in einem Fußballverein“, sagt Guido Rau. Aber die Europameisterschaft in seiner Heimat, so der Schweizer, sei eine gute Gelegenheit, Karten zu kaufen. Da eines der Spiele im St. Jakob-Park-Stadion in Basel ausgetragen wurde, habe er sich dafür zehn Karten besorgt. Dass er eine Gruppe Fans zusammenbringen werde – auch wenn es das Spiel Frankreich gegen Holland war, bezweifelte er nicht.

Es sei ein unglaubliches Erlebnis gewesen: Der Verkehr rauschte an ihnen vorbei, als sie am Bahnhof SBB aus dem Zug stiegen. Motorräder hupten, in der Fußgängerzone stöckelten elegante Damen über den Asphalt, während sie zum Barfüßerplatz liefen. Gleich um die Ecke habe sich ein Meer von orange gekleideten Männern, Frauen und Kindern befunden. Ausgelassen singend, habe sich der Strom diszipliniert in Bewegung gesetzt, hinter einem Doppeldeckerbus mit zwei Großlautsprechern. Die Überlegung, sich dem Fanmarsch anzuschließen, verwarfen die Höchenschwander. Dafür hätten sie etwa 40¦Minuten gebraucht. Stattdessen seien sie in die Tram gestiegen. Eine gute Entscheidung, wie sich später herausstellte, denn tausende Fans verschwanden unter einer Regenglocke.

Nie fühlten sich die Höchenschwander unwohl, was auch der Polizeipräsenz zu verdanken war. Mit ihnen drängten immer mehr Menschen zum Stadion. Lange Schlangen hätten sich vor den rund 100 Einlässen gebildet. Fans, die unaufgeregt nach wenigen Minuten und einer strengen Kontrolle durchgewunken wurden, suchten ihre Plätze im fast ausverkauften Stadion. Sie hatten gute Sitzplätze mit hervorragender Sicht, berichtet die Gruppe.

„Favoritinnen hatte ich keine. Ich habe bei jedem der sieben Goals geklatscht“, sagt Rau. 34.133 Zuschauer feuerten die Teams an. Nach der Heimkehr kurz nach Mitternacht freuen sie sich laut Rau auf das Endspiel. „Vielleicht mit Beteiligung der deutschen Mannschaft.“ Sie wollen sich das Finale auf jeden Fall gemeinsam anschauen, allerdings in Heppenschwand, zu Hause bei einem der zehn.