Eine neue Verwahrstelle wurde im Gewerbegebiet in Hohentengen eröffnet. Mit Standorten bei Bonndorf, Höchenschwand, Wehr und Waldshut-Tiengen gibt es nun fünf solcher Verwahrstellen im Landkreis Waldshut.

Vertreter des Veterinäramts, der Gemeinde Hohentengen sowie der Jägerschaft erläuterten das Konzept des manchmal auch als Konfiskatstelle bezeichneten Kühlraums. Der Raum kann über ein Zugangssystem von Jägern und dem Veterinäramt genutzt werden.
Afrikanische Schweinepest im Blick behalten
Seit dem 1. Januar 2024 dürfen aufgrund des Wildtiermanagementgesetzes Jäger keine Aufbrüche, Schwarten oder Schlachtabfälle vom Schwarzwild in den Wald zurückführen. Der Hintergrund: In den vergangenen Jahren kam es in Deutschland zu Ausbrüchen der Afrikanischen Schweinepest (ASP), so etwa im Mai 2022 in Forchheim im Landkreis Emmendingen. Die neue Regelung ist daher als ein weiterer Baustein zur Prävention der ASP in Kraft getreten.
Mit den Verwahrstellen wird Jägern in enger Kooperation mit dem Veterinäramt „die kostenlose und sichere Entsorgung von Aufbrüchen, Schwarten, Schwarzwildkadavern und sonstigen Teilen von erlegtem Schwarzwild ermöglicht“, erläutert Norbert Liesemann vom Veterinäramt des Landkreises Waldshut im Pressegespräch.

Da es in erster Linie um die Prävention der Afrikanischen Schweinepest geht, ist die Nutzung der Verwahrstelle ausschließlich dem Veterinäramt und den Jägern des Landkreises Waldshut vorbehalten. Privatpersonen haben keinen Zugang und können auch keine eigenen Tierkadaver hier entsorgen. „Verendetes Schwarzwild (Fallwild) muss immer beim Veterinäramt gemeldet und beprobt werden. Da ein Ausbruch der ASP im Landkreis Waldshut verhindert werden soll, kann hier sicher und ordnungsgemäß alles vom Schwarzwild ab sofort entsorgt werden“, so Norbert Liesemann weiter.
Bei der neuen Verwahrstelle beim Bauhof handelte es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde Hohentengen und des Landkreises Waldshut. Das Projekt startete Ende Juli, der Bau begann Anfang September. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ungefähr 27.000 Euro, dabei trug der Landkreis den größten Anteil. Der Unterbau vom Container wurde von der Gemeinde errichtet und erschlossen, erläuterte Bürgermeister Jürgen Wiener im Gespräch.