Frau Innmann, wie kam es zu Ihrem Mitwirken an der Hochrhein Triennale?
Ich wurde angeschrieben, das hat mich sehr gefreut. Als junge Künstlerin muss man sich sonst sehr viel selbst kümmern. Es war ein super Kontakt zu den beiden Kuratoren Franz Krähenbühl und Alain Jenzer und ich fand es ein sehr gutes, spannendes Projekt. Da habe ich gleich zugesagt. Das Format einer temporär begrenzten Ausstellung, die viel mit dem Ort zu tun hat und draußen stattfindet, kommt meinem eigenen Arbeiten entgegen. Denn mein künstlerisches Schaffen findet nicht im Atelier statt, meine Werke entstehen vor Ort, sind Installationen, Interventionen, Handlungen vor dem Hintergrund eines Ortes und dessen Kontext. Dabei beziehe ich Besucher und Bevölkerung gerne mit ein.
Wie haben Sie die Örtlichkeiten erlebt?
Schon als sehr beschaulich und ruhig, auch sehr unterschiedlich: die Bilderbuchidylle Kaiserstuhls, das neuere, lebhaftere Hohentengen. Was mich interessiert, ist der eigentliche Austausch zwischen den Orten. Dass es früher kirchengeschichtliche Verbindungen gab und heute infrastrukturtechnische habe ich bereits erfahren.
Und das Zwischenmenschliche? Wie ist das Verhältnis der Menschen?
Drei erste Ideen nehme ich mit, um bis Februar ein Konzept für meine Aktion an der Hochrhein Triennale zu entwerfen. Favorit ist momentan eine soundtechnische Arbeit zu den Kirchturmglocken beider Orte.
Und der Bezug zu den Menschen, ist er in der Corona-Zeit überhaupt möglich?
Es kommt auf den Aufbau des Werkes an. Ist es ein Objekt oder eine direkte Interaktion? Bei Letzterem wird es heikel. Wichtig ist, es ist ein Kunstwerk für die Menschen, den Ort, und muss einen Bezug zu deren Kultur und Geschichte haben.