Klettgau Es ist ein herausragendes und vermutlich auch ein einmaliges musikalisches Erlebnis in Erzingen, wenn in der katholischen Kirche St.¦Georg das Deutsche Requiem von Johannes Brahms (1833 bis 1897) aufgeführt wird. Das Kammerorchester und der Konzertchor des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) werden in Erzingen unter der Leitung von Nikolaus Indlekofer das Werk aufführen. 170 Sänger und Musiker wollen den Besuchern ein unvergessliches Konzerterlebnis bieten.

Erzingen als Aufführungsort kommt in diesen außergewöhnlichen Genuss, da Musikdirektor Nikolaus Indlekofer ein Sohn Erzingens und seiner Heimatgemeinde nach wie vor sehr verbunden ist. Der 64-Jährige ist hier aufgewachsen, besuchte das Gymnasium in Tiengen, um anschließend mit dem Studium der Musik an der Universität Karlsruhe den Grundstein für seine Karriere als Dirigent zu legen. Nicht zuletzt weiß Indlekofer um die hervorragende Akustik der Erzinger Kirche, in der er bereits drei große Konzerte dirigierte, die Spatzenmesse von Mozart dürfte noch vielen in Erinnerung sein. „Es ist schade, dass diese Kirche so wenig für Konzerte genutzt wird“, findet Indlekofer.

Mit der Aufführung des deutschen Requiems am Sonntag, 23.¦März, 17¦Uhr, wird ein Meilenstein der geistlichen Musik zu hören sein, mit dem Brahms seinen großen Durchbruch als Komponist erzielte. Dabei handelt es sich bei dem Werk nicht um eine konventionelle Totenmesse, da es nicht auf der katholischen Liturgie beruht, sondern der Agnostiker und Humanist Brahms vertonte Bibelverse aus dem Alten und Neuen Testament, die den Tod und die Auferstehung thematisieren. Trost und Hoffnung für die Hinterbliebenen soll das Requiem spenden.

Das Werk ist über mehrere Jahre hinweg entstanden, das vollständige Requiem in sieben Sätzen wurde 1869 erstmals im Leipziger Gewandhaus aufgeführt. Bereits im Jahr davor wurde es im Bremer Dom, damals fehlte noch der fünfte Satz, aufgeführt und sorgte für große Begeisterung und Anerkennung in der Musikwelt. Die berühmte Pianistin Clara Schumann, mit der Brahms zeit seines Lebens eine innige Freundschaft verband, soll nach der Aufführung erklärt haben, „mich hat dieses Requiem ergriffen wie noch nie eine Kirchenmusik“.

Karten im Vorverkauf gibt es bei der Volksbank Klettgau-Wutöschingen, beim Weingut LCK und bei Heinz Huber, Telefon 07742/5625 oder per E-Mail heinz.huber@t-online.de für 25¦Euro. An der Abendkasse für 28¦Euro, Jugendliche bis 16 Jahren frei.