„Das Thema Verkehr in unserem Landkreis liegt mir sehr am Herzen!“ Das sagt Landrat Martin Kistler im Gespräch mit dieser Zeitung. Damit meint er nicht nur den Straßen-, sondern auch den Schienenverkehrund auch den Fluglärm am Hochrhein hat er weiterhin im Blick. Seit vier Jahren ist der Rechtsanwalt aus Dogern nun Chef im Waldshuter Amt.
Das Geld ist vorhanden, jetzt muss etwas getan werden
Die Situation auf den Straßen, der Schiene und in der Luft ist für ihn nicht zufriedenstgellend. Jetzt sei Geld da, und damit die Chance, dass in den kommenden zehn Jahren etwas getan werde: „Wenn wir es jetzt nicht schaffen, dann nie mehr!“
Wie geht es mit den großen Projekten weiter?
Der SÜDKURIER beleuchtet in einer Serie die verschiedenen Themen. Dabei nehmen wir die Situation beim Bau der A 98, die Planungen und Bau für die Ortsumfahrungen Oberlauchringen, Jestetten und Grimmelshofen und die Elektrifizierung der Hochrheinbahn in den Blick.
Kritik am schleppenden Bau der A 98
Seit Jahrzehnten warten Bürger auf sichtbare und schnelle Fortschritte beim Ausbau der Autobahn A 98. Getan hat sich wenig und wenn an einem der zehn Abschnitte am Hochrhein gebaut wurde, traten nach Fertigstellung in der Praxis erhebliche Mängel hervor. Der Vorwurf vieler Kritiker: Durchdachte, langfristig angelegte Planung sieht anders aus.
Fehlplanungen sorgen für prekäre Situationen
Beispiele: Das Nadelöhr Abfahrt Hauenstein, wo es immer wieder zu Unfällen kommt. Diese prekäre Abfahrt ist ebenso eine glatte Fehlplanung, wie knapp 20 Kilometer östlich die Abfahrt zur B 314 bei Lauchringen. Auch dort kracht es regelmäßig.
Der gordische Knoten der A 98
Der Bau der A 98 ist in zehn Abschnitte unterteilt. Manche sind fertiggestellt, bei anderen hartzt es noch gewaltig. Landrat Martin Kistler ist es gelungen, bei intensiven Gesprächen im Regierungspräsidium und im Landes-Verkehrsministerium den „gordischen Knoten“ zu durchtrennen, der die bisher seit jahrzehnten schleppende Planung vorantreiben soll.
Neue Planer der Deges übernehmen
Man habe im Ministerium erkannt, dass es für die vielen Planungen im Land einfach nicht genügend Kapazitäten gebe, so Kistler. Der Landkreis setzt beim Lückenschluss der A 98 voll auf die neuen Planer der Planungsgesellschaft Deges.
Der Zug rollt in Richtung Elektrifizierung
Noch fahren Dieselloks auf der Hochrheinstrecke. Wenn es nach den Plänen der Landesregierung in Stuttgart geht, sollen spätestes in sieben Jahren die Loks unter Srom stehen. „Der Zug rollt und darf jetzt nicht mehr angehalten werden“, so Landrat Martin Kistler im April.
Die Deges
Als Projektmanagementgesellschaft nimmt die Deges die Funktion als Bauherr ohne hoheitliche Aufgaben wahr. Der private Dienstleister koordiniert, optimiert und kontrolliert die Leistungen externer Planer, Grunderwerber, Bauüberwacher, Bauunternehmen und sonstiger ausgewählter Dienstleister. Die Deges übernimmt unter anderem Planung und Baudurchführung.
Serie Verkehr
In einer Serie beleuchten wir die Verkehrssituation am Hochrhein. Wir blicken auf die Dauerbaustellen A 98, die langersehnten Ortsumfahrungen, die Elektrifizierung der Hochrheinbahn und den Flugläm.
- Auftakt: Überblick
Heute, 28. Juli - Teil 1: Hochrheinstrecke
Samstag, 4. August - Teil 2: Hochrheinstrecke
Samstag, 11. August - Teil 3: Ortsumfahrung
Samstag, 18. August - Teil 4: Autobahn 98
Samstag, 25. August