Der Landkreis Waldshut bekommt – endlich – ein stationäres Hospiz. Zwar werden noch vier Jahre ins Land ziehen, bis die ersten Patienten einziehen können, doch die Aussicht ist eine gute.

Garant für gute Betreuung

Es entsteht Haus, in dem todkranke Menschen ihre letzten Stunden, Tage, Wochen oder auch Monate verbringen können. In einer auf sie zugeschnittenen Umgebung, betreut von speziell geschulten Fachkräften, unterstützt durch das notwendige medizinische Gerät und idealerweise umsorgt von ehrenamtlichen Betreuern.

Und: Ein Hospiz verspricht auch gute Aussichten für die Angehörigen der Bewohner. Beispielsweise wenn die Pflege zuhause nicht oder nicht mehr geht.

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Dass es solange gedauert hat, bis das Hospiz auf den Weg gebracht werden konnte, ist ein Makel. Denn diese Lücke in der medizinischen Versorgung klaffte schon viel zu lange und zu tief im Landkreis Waldshut. Dass sie nun geschlossen wird, ist zweifelsohne ein Verdienst der von Landrat Martin Kistler ins Lebens gerufenen Projektgruppe.

Engagierte Vordenker

Aber nicht nur. Denn in diesem Zusammenhang darf der Förderverein "Hospiz im Klettgautal" nicht unerwähnt bleiben. Ohne seine engagierten Vordenker wäre das erste Hospiz zwischen Wehr und Jestetten vermutlich noch nicht soweit, wie es aktuell ist.

Aber der gute Wille allein sowie engagierte Bürger und Politiker alleine reichen nicht aus. Es braucht auch ein Unternehmen, das bereit ist, eine solche Einrichtung zu bauen und zu betreiben. Das Ganze vor dem Hintergrund, dass die Betriebskosten nur zu 95 Prozent gedeckt sind. Das hat der Gesetzgeber so gewollt.

Mit Mut und Geld zum Erfolg

Dafür gibt es gute Gründe (keine Kommerzialisierung der Sterbehilfe), leichter macht er den Startschuss für ein Hospiz jedoch nicht. Umso besser, dass mit dem Evangelischen Sozialwerk Müllheim ein Betreiber parat steht, der das Projekt angehen will.

Jede Gemeinde kann helfen

Ein engagierter Förderverein und die Zusage des Landkreises, die Deckungslücke in den ersten drei Jahren gegebenenfalls zu schließen, machen Mut, dass das Hospiz einen guten Start haben wird. Aber wie wäre es zum Beispiel, wenn jede Gemeinde im Landkreis Waldshut pro Jahr, sagen wir einmal, den Förderverein mit 1500 Euro unterstützen würde.

Dann wäre die Finanzierungslücke auf einen Schlag mehr als zur Hälfte gefüllt. Wie es geht, hat die Große Kreisstadt Waldshut-Tiengen vorgemacht. Sie hat dem künftigen Betreiber des Hospizes das Grundstück an der Bahnhofstraße in Tiengen zwar zu einem marktüblichen Preis verkauft, aber gut ein Drittel davon als Zuschuss wieder zurück überwiesen.

Alles in allem also gute Aussichten, auch wenn es sich um ein Thema handelt, das – leider – allzu oft noch mit einem Tabu belegt ist.