Die Kreismülldeponie Lachengraben beteiligt sich seit 2003 erfolgreich am Umweltmanagementsystem EMAS (Eco-Management and Audit-Scheme) der Europäischen Union. EMAS soll dabei helfen, den betrieblichen Umweltschutz eigenverantwortlich und kontinuierlich zu verbessern. Mit der Beteiligung an EMAS ist eine umfangreiche Umweltbetriebsprüfung verbunden, so Landrat Martin Kistler in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses. Die Prüfung ist seit 2012 alle vier Jahre erforderlich. Mitte 2016 wurde sie zuletzt durchgeführt. Auch diesmal bestätigte ein unabhängiger Gutachter die hohen Umweltstandards des Deponiebetriebes Lachengraben.
Die Ergebnisse dieser Prüfung sind dokumentiert und stehen der Öffentlichkeit in einer Umwelterklärung als Broschüre zur Verfügung oder können im Internet (www.abfall-landkreis-waldshut.de) beim Punkt "Infomaterial" abgerufen werden. Die Bilanz von nunmehr 13 Jahren Umweltmanagement zeigt, dass die Umweltbelastungen aus dem Deponiebetrieb kontinuierlich gesenkt werden konnten. So hat sich beispielsweise der Verbrauch von Strom um 22 Prozent und von Erdgas um 18 Prozent verringert. Geringer geworden sind auch die Emissionen von Deponiegas um 25 Prozent. Das Deponiegas wird im eigenen Blockheizkraftwerk verstromt und der erzeugte Strom wird für die betriebseigenen Anlagen auf der Deponie genutzt. Da die erfasste Deponiegasmenge weiter abnimmt, wird seit Januar 2015 zusätzlich eine Schwachgasverwertungsanlage mit Abwärmenutzung betrieben.
Das Blockheizkraftwerk ist nur noch bei optimalen Gasbedingungen in Betrieb. Außerdem ist das asbestbelastete Waagegebäude durch einen Neubau ersetzt und die Technik der Brückenwaage erneuert worden. Die Beheizung des neuen Gebäudes erfolgt primär mittels einer Holzpelletheizung. Die aus der Schwachgasverwertungsanlage ausgekoppelte Wärme wird für die Beheizung der Sickerwasserreinigungsanlage verwendet. Sofern ein Überschuss besteht, wird dieser für die Beheizung des Waagegebäudes eingesetzt.
Bis zur nächsten Prüfung im Jahr 2020 strebt der Deponiebetrieb weitere Verbesserungen im Umweltschutz an. So soll zum Beispiel das Gaswarnsystem erneuert und mit weiteren Folienabdeckungen das Sickerwasser reduziert werden, erklärten Tim Gerhäusser und Elmar Weißenberger vom Amt für Abfallwirtschaft. Außerdem soll zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen eine Potentialanalyse durchgeführt und gegebenenfalls umgesetzt werden. Gefördert wird diese Maßnahme aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI). Die Übergabe des jüngsten EMAS-Zertifikates erfolgte durch die IHK Bodensee-Hochrhein am 27. Oktober 2016. Nach Auskunft der IHK ist der Lachengraben derzeit die einzige Hausmülldeponie im Regierungsbezirk Freiburg, die am EMAS teilnimmt. "Es wurden beachtliche Ergebnisse erzielt", stellte Elmar Weißenberger fest, "die Deponie Lachengraben ist ein Leuchtturm in der Region."