Seelsorge, Kunst und Menschenliebe bildeten im Leben des Paul Gräb drei Tätigkeitsfelder, die nahtlos ineinander übergingen. Wie nun bekannt wurde, ist er im Alter von 97 Jahren verstorben.
Sein Wirken
Weit über die Heimatgrenzen hinaus hatte sich Pfarrer Paul Gräb einen Namen geschaffen. Seine Auszeichnungen mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse, der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg und die Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Wehr waren verdiente Würdigungen seiner uneigennützigen Tätigkeit.
Zum Lebenswerk von Paul Gräb wurde das Öflinger Haus der Diakonie, eine stationäre Einrichtung für körperlich und geistig behinderte Menschen, das 1985 eingeweiht werden konnte. Vor 13 Jahren wurde die Hanna-und Paul-Gräb-Stiftung gegründet.
Sein Werdegang
Paul Gräb erblickte in Neuguinea als viertes Kind eines Missionars das Licht der Welt. In Essen wuchs er auf, ehe er den Kaufmannsberuf erlernte. Er besuchte anschließend eine Evangelistenschule, machte das Examen und wurde Jugendwart in der Badischen Landeskirche. 1947 heiratete er seine Frau Hanna. Drei Kinder kamen auf die Welt. Als Pfarrdiakon hatte Paul Gräb eine Stelle in der Trompeterstadt, ehe er 1959 Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Öflingen wurde.
Kunstausstellungen
Seine Frau Hanna begleitete die Gottesdienste auf einem Harmonium, da eine Orgel nicht zur Verfügung stand, aber für die Anschaffung einer Orgel der Kirchengemeinde das Geld fehlte. So wurde aus der finanziellen Not heraus die Idee geboren, mit Kunstausstellungen die Finanzen aufzubessern. Bereits nach der dritten Ausstellung konnte 1965 eine neue Orgel angeschafft werden. Die Ausstellungen wurden zu einer festen Einrichtung. Im Mai 1979 ging Paul Gräb in Ruhestand.

Dankbarkeit
Anlässlich seines 95. Geburtstages blickte Paul Gräb zurück. Immer wieder waren Worte des Dankes zu hören. Zuvorderst gerichtet an seine Frau Hanna. Vieles sei nur durch die Mithilfe anderer Menschen möglich gewesen, analysierte der Kunstpfarrer 2016. „Gott sei Dank gibt es Menschen, die bereit sind, behinderten Menschen zu helfen“, sagte Paul Gräb. Eine besondere Verbindung hatte er zu Stargeigerin Anne-Sophie Mutter, die selbst vor einigen Jahren Hanna und Paul Gräb als "Fixsterne in meinem Leben" bezeichnete.
Die Trauerfeier beginnt am Freitag, 1. März, um 13 Uhr in der evangelischen Stadtkirche in Bad Säckingen. Im Anschluss findet die Beisetzung auf dem Waldfriedhof statt.