Massiv randaliert haben Unbekannte in der Nacht von Samstag auf Sonntag in den Gemeinschaftsgärten des Bad Säckinger Vereins Stadtoasen in der Rheinau. Der Vorsitzende Stefan Meier hat gestern Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei erstattet. Vandalismus gab es schon mehrmals in den Gärten des Vereins, doch die Schäden des vergangenen Wochenendes übertreffen alle Vorherigen. Meier sagt: „Diese sinnlosen Zerstörungen haben eine Dimension erreicht, bei der es nicht mehr lustig ist.“
Die Täter hätten versucht in den Gerätecontainer einzubrechen und haben dort die Fenster eingeschlagen. Darüber hinaus wurde das Tomatenhaus aus massiven Holz abgerissen und auf dem Grillplatz verbrannt. Angekettete Möbel hätten die Täter laut Meier geklaut sowie ein Naturzaun zerstört. Und, kaum zu glauben: Ein Autoanhänger, jedoch nicht im Besitz des Vereins, wurde einfach im Rhein versenkt. Dessen Halter hat die Polizei bereits ausfindig gemacht.
Doch die Aufzählung ist noch nicht komplett: Von der Stroh-Lehm-Hütte des Vereins, die sich noch im Bau befindet, wurden Strohballen verbrannt. Der finanzielle Schaden belaufe sich auf mehr als 1000 Euro, jedoch sei der ideelle Wert wesentlich höher. „Das ist ein großer Frust für unsere Mitglieder, die so viel Zeit in ihr Ehrenamt investiert haben“, sagt der Vorsitzende der Stadtoasen. Er bezeichnet die Tat als „blinde Zerstörungswut nach übermäßigem Alkoholkonsum“ und ist sich sicher, dass es sich bei den Tätern um Jugendliche handelt.

Schon öfters Randale und Müllberge
Denn die Tat war kein Einzelfall. „Dies passiert ständig und immer ist der öffentliche Grillplatz in der Nachbarschaft der Ausgangspunkt“, sagt Meier im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Jedes Wochenende würden dort Partys stattfinden. Meier nennt diese Partys „große Saufgelage“ und meint, dass Alkohol das große Problem dabei sei. Schließlich habe der Verein auch dieses Mal zahlreiche leere Wodkaflaschen in seinem Garten aufgefunden. Er sehe die leichte Zugänglichkeit der Jugendlichen zu hochprozentigem Alkohol als großes Problem an. „Und nach jeder Party sind wir die Leidtragenden“, ärgert sich Meier.
Immer wenn Mitglieder des Vereins Jugendliche am Grillplatz sehen, würden sie diese zwar auf die Regeln hinweisen. Dennoch finden die Vereinsmitglieder laut Meier einen Tag später eine Riesen-Zerstörung und Müllberge vor. Und auch ein Schild weist am Grillplatz auf die Regeln hin. „Doch das ist mittlerweile das dritte Schild und dieses ist auch schon wieder beschmiert“, sagt Meier.
Im Oktober letzten Jahres hatte Bürgermeister Alexander Guhl in einer Sitzung des Gemeinderats angekündigt, dass die Stadt den Grillplatz am Rhein schließen werde, sollten sich dort weitere Zwischenfälle ereignen. Ganz egal, ob dies nun passiert oder nicht – der Verein Stadtoasen lebe ständig mit der Angst, dass erneut etwas kaputt geht, so Meier.
Stadt hat große Probleme mit Vandalismus
Die Stadt Bad Säckingen hat laut Meier enorm zu kämpfen mit Vandalismus, auch an vielen anderen Brennpunkten wie etwa dem Schlosspark. Der Vereinsvorsitzende Stefan Meier, der auch bei der Festspielgemeinde Bad Säckingen viel mit Jugendlichen zusammenarbeitet, weiß um die Bedürfnisse junger Leute: „Klar, die Jugend braucht ihre Plätze, aber man braucht nichts kaputt zu machen.“
Verein setzt auf Einsicht der Täter
Ein einziges Mal hatte der Verein jugendliche Täter erwischt, da sie einen Hinweis auf ihre Identität hinterließen. Diese kamen daraufhin in die Stadtoasen und machten den Schaden wieder gut. Auch in diesem Fall hofft der Vereinsvorsitzende auf eine Lösung ohne den Eingriff der Polizei. „Meldet Euch und wir ziehen unsere Anzeige zurück“, so sein Appell an die Täter. Diese könnten dann die Tat wiedergutmachen, in dem sie zum Beispiel an einem Samstag beim Wiederaufbau helfen.