Der Landkreis Waldshut bemüht sich, den Ausbau von Mobilitätsstationen in den Städten und Gemeinden zu fördern, den Zugang zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu verbessern, attraktiver zu gestalten und mehr Haltestellen einzurichten. So lautete die Thematik befasste sich der Kreistagsausschuss für Technik, Ordnung und Verkehr in seiner jüngsten Sitzung.

Haltestellen müssen attraktiver werden

„Hier muss ein Umdenken stattfinden, damit der öffentliche Personennahverkehr besser genutzt wird“, äußerte sich Landrat Martin Kistler. Allerdings sagte er auch: „Im ländlichen Bereich werden wir das Auto nicht wegkriegen.“

Haltepunkte müssten daher attraktiver gestaltet und zu sozialen Treffpunkten ausgebaut werden. Dafür könnten Fördermittel beim Regierungspräsidium Freiburg genutzt werden. Inzwischen wurden mit der SBG (Südbadenbus) in einzelnen Städten und Gemeinden priorisierende Haltestellen ausgesucht.

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Auch der Landkreis hat eine Konzeption erstellt, in die dann die gemeindlichen Pläne oder Anträge integriert werden könnten. Inzwischen wurden 14 Gemeinden mit einem Investitionsvolumen von rund 1,2 Millionen Euro zur Antragstellung durch das Landratsamt gebündelt. Zwei weitere Kommunen haben eigene Förderanträge gestellt.

So könnten Mobilitätsstationen aussehen

Bestandteile der Mobilitätsstationen könnten Wetterschutzeinrichtungen, Sitzgelegenheiten, Fahrradstellplätze und auch ein barrierefreier Ausbau sein. In dem Zusammenhang könnte auch das Car-Sharing an Bedeutung gewinnen, auch im ländlichen Raum. Daneben werde der öffentliche Personennahverkehr an Bedeutung gewinnen.

Auch E-Mobilität soll vorangebracht werden

Thema der Sitzung war auch die E-Mobilität. Zur Förderung dieser Mobilitätsform sei es notwendig, die Ladeinfrastruktur dem steigenden Bedarf anzupassen. Im Landkreis Waldshut gab es, Stand Ende 2022, 216 Stationen. Dabei standen auch Förderprogramme von Bund und Ländern zur Verfügung. Wichtige Zielgruppen seien Kommunen, Unternehmen und die Gastronomie, um gemeinsam den Ausbau einer flächendeckenden, öffentlichen Lade-Infrastruktur voranzubringen.

Zwei E-Autofahrer laden ihre Fahrzeuge an einer Ladestation in Waldshut. (Symbolbild)
Zwei E-Autofahrer laden ihre Fahrzeuge an einer Ladestation in Waldshut. (Symbolbild) | Bild: Völk, Melanie

Im privaten Bereich biete die ländliche Struktur sehr gute Voraussetzungen, den Ladebedarf bei den E-Autos durch eine Wallbox oder über die PV-Anlage zu decken. Allerdings wurde ein kreisweites Elektromobilitätskonzept bisher nicht in Angriff genommen, da sich ein Großteil der Gemeinden davon distanzierte.

Kommunen müssen mehr für Infrastruktur tun

Das bislang einzige Ergebnis ist die Aufstellung eines „Masterplan Ladeinfrastruktur II“. Der Plan enthält zahlreiche Maßnahmen, allerdings nur in Form von Absichtserklärungen. Klar sei aber jetzt schon, dass die Verantwortung für den Aufbau einer öffentlichen Ladeinfrastruktur mehr und mehr den Kommunen zugeschrieben werde.

In der Stellungnahme der Verwaltung heißt es: Die Verwaltung sieht es als ihre Aufgabe an, die Entwicklung der Ladeinfrastruktur zu begleiten und zu unterstützen, insbesondere im ländlichen Raum, „damit der nicht von der allgemeinen Entwicklung abgehängt wird“.

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