Die Zahl der Corona-Fälle am Hochrhein wächst wieder: Sowohl im Landkreis Waldshut also auch in Lörrach stieg die 7-Tage-Inzidenz im Laufe der vergangenen Woche auf Werte um 500 – mehr als doppelt so viele wie noch Anfang Juni.

Seit Beginn der Pandemie ist rechnerisch mittlerweile jeder dritte Einwohner der beiden Landkreise mit dem Virus infiziert. Insgesamt 56.742 positive PCR-Tests zählte das RKI bis zum vergangenen Wochenende im Kreis Waldshut – bei rund 171.000 Einwohnern. In Lörrach (229.000 Einwohner) sind es aktuell 73.721 nachgewiesene Fälle – rechnerisch somit 32,2 Prozent der Bevölkerung.

Bild 1: Corona-Bilanz: Am Hochrhein hatte jeder Dritte schon einen positiven Test
Bild: Obermeyer, Justus

Eine Zahl, die allerdings mit Vorsicht zu genießen ist. Denn die Gesundheitsämter gehen bei der Gesamtzahl der Infektionen von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus. Gerade in der Anfangszeit der Pandemie, als es noch keine Schnelltest und nur wenige anlasslose Massentests gab, blieben wohl viele symptomfreie Infektionen unentdeckt. In die Statistik des RKI fließen allerdings nur die eindeutig positiven PCR-Tests ein. Wie hoch die Dunkelziffer sein könnte, ist unklar. Insbesondere bei wissenschaftlichen Studien über unentdeckte Infektionen bei Kindern gibt es völlig unterschiedliche Aussagen.

Dunkelziffer könnte wieder steigen

Allerdings: Mit der Einstellung der kostenlosen Bürgertests zu Beginn dieses Monats könnte diese Dunkelziffer der unentdeckten Fälle wieder ansteigen, wenn Bürger deshalb den Weg zum Testzentrum scheuen. Wer weniger testet, bekommt auch weniger positive Fälle und somit kein vollständiges Bild der Lage, befürchten Experten.

Auf der anderen Seite gibt es mittlerweile aber auch Personen, die sich bereits zum zweiten oder sogar dritten Mal mit einer SARS-CoV-2-Variante anstecken. Auch dies ist ein Grund, warum eine „schnelle Durchseuchung“ keinen dauerhaften Schutz bietet.

Im Vergleich mit der Region liegen die Fallzahlen am Hochrhein übrigens im Durchschnitt. Landesweit sind rechnerisch 35 Prozent der Einwohner bereits positiv getestet. In den Grenzregionen gehen die Zahlen weit auseinander: Sind es im Kanton Aargau 26 Prozent der Bevölkerung, sind es in den beiden Basler Kantonen bis zu 45 Prozent.

Bild 2: Corona-Bilanz: Am Hochrhein hatte jeder Dritte schon einen positiven Test
Bild: Obermeyer, Justus
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