Herr Kurczynski, Sie waren acht Jahre als Reporter für unsere Zeitung im Einsatz, zum Jahresende werden Sie aufhören. Wie schwer ist Ihnen die Entscheidung gefallen?

Diese Entscheidung ist mir sehr schwergefallen, weil ich meine Gemeinde Küssaberg liebe und ein sehr gutes Verhältnis zu den Leuten vor Ort pflege. Es tut mir sehr weh, aber ich kann aus gesundheitlichen Gründen einfach nicht mehr weitermachen.

Sie sagen es selbst: Die Gemeinde Küssaberg, in der Sie auch leben, liegt Ihnen sehr am Herzen. Was zeichnet diese Gemeinde besonders aus?

Generell wird hier vor Ort vernünftig und sachlich diskutiert und miteinander umgegangen. Das hat mir imponiert und Spaß gemacht, denn ich kenne aus meiner westfälischen Heimat und meinem früheren Wohnort Lahr auch ganz anderes. Hinzu kommen die Kameradschaft und der Zusammenhalt. In der Gemeinde helfen sich die Vereine gegenseitig aus und setzen Dinge gemeinsam um. Das hat mich sehr beeindruckt.

Sie sind Quereinsteiger als Journalist.

Das ist richtig, ich habe etwa vier Jahrzehnte lang als Berufskraftfahrer gearbeitet. Aufgrund meiner Arbeitszeiten kannten mich vermutlich die wenigsten Leute in der Gemeinde, denn ich war zumeist tatsächlich ganze Wochen unterwegs.

Wie kam es denn überhaupt dazu, dass Sie bei der Zeitung angefangen haben?

Generell bin ich ein Typ, der immer etwas zu tun haben muss. Als ich in Rente ging, habe ich zunächst anderthalb Jahre Prospekte in der Gemeinde verteilt. Dann wurden in der Gemeinde freie Mitarbeiter für die Zeitung gesucht. Ich habe mich da gerne gemeldet und habe mich bald darauf vorwiegend um Vereinsangelegenheiten gekümmert. Das hat sehr gut zu mir gepasst, zumal ich selbst im Vereinsleben aktiv bin. Es war schon nicht ganz einfach, in diesen Beruf einzusteigen. Ich hatte aber beim SÜDKURIER gute Leute, die mir den Start erleichtert haben. Es hat eigentlich ganz gut geklappt.

Was hat Sie damals am meisten überrascht?

Vor allem bin ich von Anfang an immer herzlich begrüßt und akzeptiert worden. Ich bin nie Vorbehalten begegnet. Vor allem war ich schnell in der Gemeinde bekannt.

Haben Sie einen groben Überblick, wie viele Beiträge Sie im Laufe der Jahre verfasst haben?

Es sind sehr viele. Ich habe alle Originalmanuskripte und die Zeitungsartikel gesammelt und in Ordnern abgeheftet. Pro Jahr ist ein kompletter Ordner zusammengekommen. Für die Jahre 2022 und 2023 waren es sogar jeweils zwei Ordner pro Jahr.

Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben, hat Sie besonders bewegt?

Mir hat es immer sehr weh getan, wenn sich ein Verein auflösen musste. Generell stimmt mich aber die Tatsache traurig, dass es immer schwieriger wird, Leute für Ämter in der Vereinsführung zu finden. Es ist schon seit Jahren ordentlich der Wurm drin. Seit Corona hat sich diese Entwicklung noch verstärkt.

Wenn Sie jemandem den Job empfehlen müssten, was zeichnet ihn aus?

Man lernt unheimlich viele Menschen kennen. Das ist sehr reizvoll.

Wie geht es für Sie weiter nach dem Ende Ihrer Tätigkeit?

Ich bin selbst ein Vereinsmensch. Das werde ich nun wieder intensivieren. Das gilt vor allem für die Karateschule, aber auch für meine Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender des VdK-Ortsverbands Küssaberg und als Schriftführer im Kreisverband des VdK. Langweilig wird es mir auf jeden Fall auch in Zukunft nicht, da bin ich mir sicher.