Das ehemalige Landhaus Walkenmühle brannte bis auf die Grundmauern nieder. Der Großbrand hielt seit Montagabend Bonndorf im Schwarzwald in Atem: Gegen 19.35 Uhr wird die Feuerwehr Bonndorf am 6. Januar zum Großbrand im leer stehenden ehemaligen Landhaus Walkenmühle alarmiert.
Die Polizei informierte bereits in den frühen Morgenstunden über erste Details zum Geschehen.
Wie stellte sich die Situation vor Ort dar?
Das Feuer brach zunächst in einem Nebengebäude aus und griff den Angaben zufolge anschließend auf das Hauptgebäude über. Dort brannte der Dachstuhl komplett ab.

Wurden Menschen verletzt?
Glücklicherweise befanden sich laut Polizei zum Zeitpunkt des Brandes keine Personen in den Gebäuden.
Wann war der Brand unter Kontrolle?
Die Flammen fanden in den aus Holz bestehenden und stark mit Dämmmaterial verkleideten oberen Stockwerken und im Dachstuhl ausgiebig Nahrung, schlugen meterhoch in den Nachthimmel. „Es war ein heftiges Brandereignis“, erläuterte Kommandant Hansjörg Ketterer im Gespräch. „Wir hatten den Brand erst gegen ein Uhr morgens komplett unter Kontrolle. Die Abteilung Wittlekofen übernahm danach das Ablöschen von Brandnestern, die durch das Auseinanderziehen der verkohlten Gebäudereste immer wieder aufflammten.“

Die Wehr war am Dreikönigstag um 19.35 Uhr alarmiert worden und rückte erst gegen halb vier Uhr am Dienstag ab. Ein Trupp übernahm die Brandwache.
Die Walkenmühle ist knapp einen Kilometer vom Abzweig der L 171, die das Steinatal quert, entfernt und durch eine schmale Zufahrtsstraße erreichbar. Die Feuerwehr konnte das brennende Gebäude nur von einer Seite aus anfahren, musste Schlauchleitungen über eine marode Brückenkonstruktion aus stark angerosteten Eisenträgern über die Steina verlegen.
„Wir mussten eine Brückensicherung errichten“, so Hansjörg Ketterer. Über die offenliegende Eisenkonstruktion der Brücke hatte die Feuerwehr zur Sicherheit Baustahlmatten gelegt, um ein Abstürzen von Einsatzkräften auf dem spiegelglatten Untergrund oder Materialverlust in die Steina zu verhindern. Die Brücke selbst konnte nur auf einem schmalen Bretterweg überquert werden.
Aufgrund der erheblichen Schäden besteht akute Einsturzgefahr, weshalb der Bereich weiträumig abgesperrt wurde.
Wer war im Einsatz?
Die Freiwillige Feuerwehr Bonndorf war mit sieben Fahrzeugen und 65 Einsatzkräften sowie dem Kreisbrandmeister vor Ort und führte intensive Löschmaßnahmen durch. Der DRK-Ortsverband Bonndorf war mit fünf Einsatzkräften, der Rettungsdienst mit zwei Rettungswagen und einem Notarzt vor Ort.
Was ist über Brandursache und Schadenshöhe bekannt?
Die Ursache des Feuers ist Polizeiangaben zufolge bisher ungeklärt. Der Brandort wurde durch die Polizei beschlagnahmt.
Das Polizeirevier Waldshut-Tiengen hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen. Ersten Schätzungen zufolge beläuft sich der Schaden auf einen mittleren bis hohen sechsstelligen Betrag.
Die Ermittlungen werden sich noch einige Tage hinziehen, so Johannes Saiger, Leiter der Pressestelle im Polizeipräsidium Freiburg, auf Anfrage. Zunächst müssten Brandermittler den Bereich kriminaltechnisch nach Spuren absuchen. „Dies kann erst geschehen, nachdem der Brand vollständig abgeklungen und der Ort begehbar ist.“ Zudem könnten Beobachtungen der Feuerwehr hilfreich sein, beispielsweise wenn es um die Beurteilung der Flammenbildung gehe.