Wandern, Radfahren und Camping liegen wieder im Trend. Gerade in den letzten Jahren hat es immer mehr Menschen nach draußen in die Natur gelockt. In den vergangenen zwei Jahren haben sich die Wanderanfragen allein im Landkreis Waldshut mehr als verdreifacht, wie das Landratsamt informiert.

Doch dieses Interesse hat für die Behörden auch eine Kehrseite: wildes Campen. Das habe stark zugenommen, berichtet Jessica Gäng von der Tourismusabteilung im Landratsamt. Deshalb wollen die findigen Touristiker mit dem sogenannten One-Night-Camp jetzt gegensteuern.

Corinna Steinkopf und Jessica Gäng (von links) von der Tourismusabteilung des Landkreises Waldshut organisieren die Angebotserweiterung. ...
Corinna Steinkopf und Jessica Gäng (von links) von der Tourismusabteilung des Landkreises Waldshut organisieren die Angebotserweiterung. Geplant sind One-Night-Camps, bei denen Touristen ihr Zelt für eine Nacht in Gärten oder auf Terrassen aufschlagen könne. Bild: Landratsamt Waldshut | Bild: Landratsamt Waldshut

Was steckt hinter der Idee?

Ziel des Projektes ist es, dass Landwirte, Privatpersonen und Gemeinden eine Wiese für ein Zelt oder einen befestigten Platz zum Abstellen von Campervans und Wohnmobilen für eine Nacht zur Verfügung stellen. Das Projekt läuft. Wenn alles klappt, sollen One-Night-Angebote noch diesen Sommer zur Verfügung stehen, freut sich Jessica Gäng.

Im Frühjahr hat der Landkreis interessierte Grundstücksbesitzer aufgerufen, sich zu melden. Die Resonanz ist groß, berichtet die Touristikerin Landratsamt. Aus allen Ecken des Landkreises hätten sich insgesamt 80 Eigentümer gemeldet, die ein Plätzchen für besagtes Eine-Nacht-Camping zur Verfügung stellen wollen.

Die Grundstücksbesitzer, oft seien es Landwirte, stellen dabei ganz unterschiedliche Angebote zur Verfügung, beschreibt Jessica Gäng: Es sind Wiesengrundstücke, ein Platz im bestehenden Bauwagen oder eine Ecke im Gartenhäuschen, in dem Wanderer für eine Nacht Unterschlupf finden. Sanitäre Möglichkeiten seien teilweise dabei, teilweise aber auch nicht. Dies sei auch keine Voraussetzung gewesen, so Jessica Gäng.

Alle Angebote werden überprüft

Allerdings müssten alle Angebote ein mehrstufiges Genehmigungsverfahren durchlaufen. Man sei hier auf der Zielgeraden, sagt die Touristikerin. Da es oft Flächen im Außenbereich oder in Waldnähe seien, müssten naturschutzrechtliche, forstliche und landwirtschaftliche Belange geprüft werden. Ebenso müsse das Baurechtsamt seinen Segen geben. Denn es gehe in jedem Fall um eine Nutzungsänderung der Liegenschaft.

Für die durchreisenden Wanderer sei das dann eine großartige Möglichkeit, unkompliziert zu nächtigen, für den Anbieter ein kleines Zubrot. Neben dem Schlafplatz seien weitere Zusatzleistungen wie zum Beispiel sanitäre Anlagen, Grillstelle und Feuerholz, Frühstück oder Vesper für die Gäste willkommen, aber kein Muss, so Gäng. Ziel ist es, weitere einfache Zelt-und Stellplätze aber auch ausgefallene Übernachtungsmöglichkeiten wie Schuppen und Hütten für Wanderer und Radfahrer für die kommende Saison zugänglich zu machen.

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