Die Hälfte der erwachsenen Bewohner des Landkreises Waldshut hat zumindest eine erste Impfung gegen eine Covid-19-Infektion erhalten. Dies geht aus der landesweiten Impfstatistik hervor, die das Sozialministerium in Stuttgart in diesen Tagen veröffentlicht hat.
70.176 Erstimpfungen im Kreis Waldshut
Insgesamt sind demnach bis zum vergangenen Sonntag im Kreis 70.176 Erstimpfungen verabreicht worden. Dies entspricht 41 Prozent der Gesamtbevölkerung, aber schon 50,1 Prozent der Erwachsenen, die derzeit impfberechtigt sind. Vollständigen Impfschutz genießen demnach 40.653 Menschen, dies sind 23,7 Prozent der Kreisbewohner und 29 Prozent der Erwachsenen.
Sowohl bei Erst- als auch bei Zweitimpfungen liegt der Landkreis derzeit unterhalb des Landesdurchschnitts (45,6 bzw. 25,6 Prozent der Gesamtbevölkerung). Bei den Erstimpfungen liegt Waldshut sogar nur auf Platz 39 der 44 Stadt- und Landkreise. Der Grund liegt nicht an der mangelnden Impfbereitschaft.
Impfstoff weiter knapp
Nach wie vor herrscht Impfstoffmangel. Auch deshalb wurden dem Landkreis nun 4000 zusätzliche Impfdosen des Herstellers Astrazeneca zugesagt, die in den nächsten Wochen im Kreisimpfzentrum verimpft werden sollen. Damit soll die Impfquote nochmals deutlich erhöht werden.
4000 zusätzliche Impfdosen von Astrazeneca für das KIZ

Mit über 5700 Impfungen im Kreisimpfzentrum Tiengen wurde in der vergangenen Woche ein neuer Rekord aufgestellt. 70 Prozent davon waren Zweitimpfungen. Nur knapp 1800 Menschen erhielten dagegen in diesem Zeitraum ihre erste Impfung. Insgesamt gab es im Kreisimpfzentrum Waldshut-Tiengen rund 65.000 Impfungen von Menschen außerhalb oder innerhalb des Landkreises.

Hauptgenutztes Vakzin im Kreisimpfzentrum bleibt nach Angaben des Landratsamts Corminaty vom Hersteller Biontech/Pfizer. Der Impfstoff von Astrazeneca wurde in den vergangenen fünf Wochen nur bei rund 50 Erstimpfungen und 1750 Zweitimpfungen genutzt. Dies wird sich in den kommenden Wochen deutlich ändern, nachdem Biontech für Juli eine Reduzierung der Liefermengen angekündigt hat.
Der Anteil der Hausarztimpfungen im Landkreis hat in den vergangenen Wochen noch einmal deutlich zugenommen: Mittlerweile wird jede dritte Dosis (33,5 Prozent) in einer der 84 teilnehmenden Hausarztpraxis verabreicht. 25.908 Patienten erhielten hier ihre erste Impfung, 11.877 sogar schon die zweite.

Im Kreisimpfzentrum wurden seit Mitte Januar 57 Prozent aller Impfungen vorgenommen, etwas weniger als noch vor einigen Wochen. Mit einzelnen Sonderimpfaktionen des Impfzentrums Freiburg für Mitarbeiter der kritischen Infrastruktur und dem Start der Impfung durch Betriebsärzte kommt nun weitere Impfmöglichkeit hinzu. Hierüber führt das Landratsamt allerdings keine Statistik, in den Zahlen des Sozialministeriums sind diese Fälle aber enthalten.
Blick auf die Impfquote des Landkreises Lörrach
Mit 101.430 Erstimpfungen und 47.634 Zweitimpfungen liegt der deutlich größere Landkreis Lörrach ungefähr auf dem Niveau des Nachbarkreises: Bei der Erstimpfung entspricht dies 44,3 Prozent der Bevölkerung. Bei den Zweitimpfungen steht der Landkreis mit 20,8 Prozent aber deutlich schlechter da. Im landesweiten Kreisvergleich landet Lörrach hier nur auf dem vorletzten Platz.