„Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit in Lörrach zeigt sich im Juli erneut etwas schwächer“, lautet die Botschaft der Pressemitteilung der Agentur. Die Zahl der Menschen ohne Job in den Landkreisen Lörrach und Waldshut ist gegenüber dem Juni um 76 auf 11.584 gestiegen. Die Quote bleibt unverändert auf 5,1. Die gute Nachricht für Kurzentschlossene: Es gibt noch Ausbildungsplätze.
Ein typisches Phänomen in der Sommerzeit
Die leicht gestiegene Arbeitslosenzahl ist für die Agentur kein Grund zur Panik: Dies sei ein typisches Phänomen in der Sommerzeit. Viele junge Menschen würden sich derzeit arbeitslos melden, weil sie zwischen Schulabschluss und Ausbildungs- oder Studienbeginn stünden oder nach abgeschlossener Ausbildung noch auf Jobsuche seien.
Im Juli 2024 liegt die Arbeitslosenquote bei 4,6 Prozent
Zum Vergleich: Im Juli 2024 waren 1215 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Da lag die Zahl lediglich knapp über 10.000, die Quote bei 4,6 Prozent. In diesem Jahr war die Frühjahrsbelebung moderater ausgefallen als in den vergangenen Jahren. Was der Arbeitsmarkt offensichtlich bisher nicht aufgefangen hat.
Agentur prognostiziert für den September Besserung
„Die sommerliche Eintrübung ist nicht ungewöhnlich und besonders auf die Arbeitslosenmeldungen junger Menschen nach Beendigung von Berufsausbildungen oder schulischen Ausbildungen zurückzuführen“, wird Jutta Hünenberger, operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Lörrach, zitiert. Zudem würden sich Unternehmen in den Sommermonaten mit Neueinstellungen üblicherweise eher zurückhalten. Die Einstellungsbereitschaft sei über die Ferien hinweg verhaltener. Sie bleibt dennoch optimistisch: „Schon im September nimmt die Nachfrage zumeist wieder deutlich an Fahrt auf.“
Rund 1000 Ausbildungsplätze sind noch unbesetzt
Die Aussichten, auf die Schnelle noch einen Ausbildungsplatz zu bekommen, sind der Mitteilung zufolge gut. Für junge Menschen, die bisher keine Lehrstelle für den Herbst gefunden hätten, gebe es weiterhin gute Perspektiven. Rund 1000 Ausbildungsplätze seien noch unbesetzt. Die Chancen, kurzfristig einzusteigen, stünden also sehr gut – ob im Handwerk, Handel oder in der Industrie.
Hünenberger rät: „Wer noch sucht, sollte jetzt Gas geben. Unsere Berufsberatung unterstützt individuell – mit Orientierung, Beratung und finanziellen Förderangeboten. Einfach anrufen und einen Termin vereinbaren.“
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen steigt weiter
Der Statistik zufolge meldeten sich 2155 Menschen neu oder erneut arbeitslos. Davon kamen 932 direkt aus einer Beschäftigung. Gleichzeitig beendeten 2096 Menschen ihre Arbeitslosigkeit; 782 fanden einen neuen Job. In der Hochrheinregion gibt es gegenüber dem Juni 52 Langzeitarbeitslose mehr. Die Zahl kletterte auf 3564. Auch bei den über 50-Jährigen gab‘s einen Abstieg: um 16 auf 4079. Die Zahl der jungen Menschen zwischen 15 und 25 Jahren stieg von 921 auf 997.
Immerhin: Die Zahl der neu gemeldeten Stellen stieg um neun Prozent, von 532 auf 580. Aber der Bestand schrumpfte um 28 auf 2886.