Hinter Basel liegen zwei internationale Riesenevents. Im Mai fieberten im St. Jakobs-Park noch tausende Begeisterte beim Eurovision Songcontest (ESC) mit, drei Monate später feierten an derselben Stelle zahlreiche Fußballfans den Europameister der Frauen. Die Stadt stand vor einer organisatorischen Herkulesaufgabe – und meisterte diese laut eigener Aussage mit Bravour.
Basel kann Großveranstaltungen
Beide Events in der Schweiz „haben eindrucksvoll gezeigt, dass Basel in der Lage ist, internationale Großveranstaltungen erfolgreich durchzuführen“, erklärt der Marketingleiter von Basel Tourismus, Dominic Stöcklin stolz in einer Pressekonferenz.

Die Stadt habe nicht nur organisatorisch überzeugen können, sondern auch ein äußerst positives Bild von sich zeigen können. Basel verstehe sich als guter Gastgeber und habe diesen Anspruch bei beiden Events mit Leben gefüllt, so Stöcklin weiter. Der Erfolg sei laut dem Marketingleiter nur durch enge Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern und Partnerinnen möglich gewesen.
Vorteile des Dreiländerecks
Die Großveranstaltung wirkte sich auch positiv auf die Grenzregion aus. „Gerade beim Eurovision Song Contest war die grenzüberschreitende Verbundenheit besonders spürbar“, erklärt Stöcklin auf Nachfrage des SÜDKURIER. Die angrenzenden Regionen profitieren, laut dem Marketingleiter, gegenseitig voneinander. „Sei es durch zusätzliche Gäste, mediale Präsenz oder neue Kooperationsmöglichkeiten.“
Für deutsche Fans nahe der Grenze war es ein großer Vorteil, unkompliziert die Events besuchen zu können, meint Stöcklin. Das habe man bei dem Viertelfinale Deutschland gegen Frankreich gespürt: Noch nie gab es so viele Fans in einem Frauen-EM-K.o.-Spiel, bei dem kein Gastgeberland beteiligt war. 34.128 Menschen waren in Basel live dabei.

Internationale Veranstaltungen strahlen stets über die Stadt hinaus, daher profitieren grenznahe Hotels von der höheren Nachfrage und es entstehen vielfältige wirtschaftliche Impulse, auf beiden Seiten der Ländergrenze, erklärt Stöcklin weiter.
Was ist die touristische Bilanz?
Internationale Veranstaltungen strahlen stets über die Stadt hinaus, daher profitieren grenznahe Hotels von der höheren Nachfrage und es entstehen vielfältige wirtschaftliche Impulse, auf beiden Seiten der Ländergrenze, erklärt Stöcklin weiter. Für eine touristische Bewertung sei es jedoch noch zu früh, so der Marketingleiter. Dennoch erwarte Basel Tourismus eine nachhaltige Wirkung aufgrund der internationalen medialen Aufmerksamkeit, die die Kulturhauptstadt als vielseitige, offene Gastgeberstadt gezeigt hat.

Die Events haben zahlreiche deutsche Fans in die Schweiz gelockt. Bei der UEFA Women‘s Euro dürften laut Stöcklin insgesamt über 30.000 angereiste Deutsche in Basel gewesen sein.
Das enge Miteinander von öffentlicher Hand über Hotellerie, Gastronomie und Einzelhandel bis hin zu Freiwilligen und Sicherheitsdiensten habe wesentlich zum reibungslosen Ablauf beigetragen, so Stöcklin.
Zahlreiche Volunteers mit tausenden Schichten
Bei beiden Events setzte Basel auf die Unterstützung von zahlreichen freiwilligen Helfern. Beim ESC waren es rund 700 Volunteers, bei der EM rund 500 Freiwillige. Zusammengerechnet seien dies circa 9500 freiwillige Arbeitsschichten.

Sehr hohe Sicherheit bei den Veranstaltungen
„Das nennenswerte Ereignis war, dass es keine nennenswerten Ereignisse gab“, bringt Stephanie Eymann, Regierungsrätin und Vorsteherin des Justiz- und Sicherheitsdepartement, auf den Punkt. Bei beiden Events kam es zu keinen gewalttätigen Vorfällen. Der Männerfußball könne da von den Frauen lernen.
Eymann wünsche sich, dass es weniger Hochrisikospiele mit Gewalt gäbe. „Der Männerfußball kann viel vom Frauenfußball lernen – gerade was die friedliche Stimmung angeht“, so Eymann und direkt an die Verantwortlichen des Männerfußballs gerichtet: „Der Ball liegt jetzt bei Ihnen.“