Wer derzeit am Rheinufer entlangspaziert, bekommt mehr zu sehen, als das um diese Jahreszeit sonst üblich ist. Der Wasserpegel des Flusses liegt derzeit bei 584 Zentimetern (gemessen in Hauenstein). Der seit 1992 errechnete Durchschnitt um diese Jahreszeit liegt nach Angaben der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg bei 645 Zentimetern.
Immer auf dem aktuellen Stand
Das Regierungspräsidium (RP) Freiburg informiert auf Nachfrage genauer über den aktuellen Wasserpegel am Hochrhein. Der Wasserstand von 584 Zentimetern entspreche so etwa einem Abfluss von 461 Kubikmetern pro Sekunde. „Damit liegt der aktuelle Wasserstand zwischen dem Mittelwert der niedrigsten jährlichen Wasserstände von 1981 bis 2024 von 590 Zentimetern und dem niedrigsten Wasserstand von 577 Zentimetern“, so Pressesprecher Matthias Henrich.

Probleme wegen des niedrigen Wasserpegels seien dem Regierungspräsidium bislang allerdings nicht bekannt. Ob und vor allem wann der Wasserstand wieder steigt, ist unklar: „Veränderungen am Pegel ergeben sich erst mit Wetterveränderungen.“
Für die Angaben bezieht sich das RP ebenfalls auf den Pegel in Hauenstein. Unter anderem, weil sich dieser im Zentrum des Hochrheins befinde und damit auch nach dem Aarezufluss. „Es handelt sich beim Pegel Hauenstein um den zentralen Hochwassermeldepegel des Hochrheins.“
Niedriger Pegel trifft auch die Stromproduktion
Das trockene Wetter und der niedrige Wasserpegel am Hochrhein wirken sich auch auf die Wasserkraftwerke in der Region aus. „Durch den geringeren Wasserfluss können die Turbinen nicht mit der üblichen Wassermenge betrieben werden. Dies führt zu einer verminderten Energieproduktion“, teilt Cassandra Buri, Pressesprecherin der naturenergie hochrhein AG, auf Nachfrage mit. Das Unternehmen betreibt Kraftwerke in Laufenburg, Rheinfelden und Wyhlen.
Generell gehöre der Monat April mittlerweile zu den Monaten, in denen der Rhein relativ wenig Wasser führe. Doch „bei derzeit rund 450 Kubikmetern pro Sekunde liegt der Rheinabfluss deutlich unter dem langjährigen Mittel“, weiß Buri. „Wir produzieren nur etwa 60 Prozent der sonst üblichen Strommenge.“
Wie sich das trockene Wetter und der niedrige Wasserpegel mittelfristig auswirken könnte, sei schwer vorherzusagen. „In der Regel gleichen sich die unterschiedlichen Wasserführungen im Laufe eines Jahres oder im Laufe mehrerer Jahre wieder aus.“
Auf SÜDKURIER Online erfahren Sie immer den aktuellen Rheinpegel.

Hier können Sie mehr über den Wasserstand des Bodensees erfahren.
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