Von der Deutschen Mark wollen sich offenbar immer noch viele Menschen nicht trennen, obwohl die DM seit dem 1. Januar 2002 kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr ist. Nach Informationen der Deutschen Bundesbank waren zum 31. Dezember 2020 noch 5,79 Milliarden D-Mark an Banknoten sowie 6,61 Milliarden in Münzen in Umlauf.
Im Jahr zuvor waren es zusammen 12,45 Milliarden. Die Sparkassen und Volksbanken aus der Region gehen unterschiedlich mit D-Mark um, die zum Umtausch angeboten werden. Vom Verweis auf den Wechsel bei Geschäftsstellen der Deutschen Bank bis hin zu Gutschriften auf dem Kundenkonto reichen ihre Angebote.
Sparkasse Hochrhein: Kein Umtausch
Michael Cassel, stellvertretender Pressesprecher hat keine Informationen, wie viele D-Mark im Geschäftsgebiet des Instituts noch in Umlauf sind. Wie viele ihrer Kunden überhaupt noch D-Mark besitzen, ist bei der Sparkasse Hochrhein ebenfalls nicht bekannt. „Kundenanfragen zum Umtausch von D-Mark haben wir in sehr geringer Menge“, sagt Cassel.
Bei der Sparkasse Hochrhein kann diese alte Währung nicht mehr zum Umtausch zurückgegeben werden. „Wir raten Kunden, sich direkt an die nächstgelegene Filiale der Bundesbank zu wenden, die ist in Freiburg. Eine telefonische Voranfrage oder Kontaktaufnahme per E-Mail vor der Einlieferung empfiehlt sich“, sagt Michael Cassel.
Volksbank Hochrhein: Gutschrift auf das Konto
Peter König, Bereichsleiter Produkt- und Marktmanagement, erklärt, dass die Bank über: „keinerlei statistische Daten“ verfügt, wie viele D-Mark in ihrem Geschäftsgebiet in Umlauf sind. Es gebe allerdings ein bis zwei Fälle pro Monat, die zur Gutschrift eingereicht werden.
Die Volksbank Hochrhein nimmt D-Mark nur von eigenen Kunden zur Gutschrift des Euro-Gegenwertes auf dem Konto des Kunden an. Im vergangenen Jahr waren es nach Angaben der Bank etwa 3000 DM in Münzen und 12.000 DM in Scheinen. „Kunden können nur noch bei ganz wenigen Unternehmen mit DM bezahlen. Daher macht es keinen Sinn, DM-Bargeldbestände zu behalten“, rät Peter König. Es gäbe sicher Menschen, die einzelne Scheine oder Münzen als Erinnerung behalten. Aus Sicherheitsgründen rät die Bank allerdings generell dazu, möglichst nur geringe Bargeldbestände – unabhängig von der Währung – im eigenen Haushalt zu deponieren.
Sparkasse St. Blasien: Nur Scheine werden umgetauscht
Bernd Vogelbacher, für den Bereich Marketing zuständig, sagt: „Es ist schwierig zu beantworten, wieviel D-Mark in unserem Geschäftsbereich noch in Umlauf sind. Wir wissen nicht, was unsere Kunden noch an Beständen zu Hause haben.“ Etwa alle zwei Monate würde diese Währung zum Umtausch in der Bank vorgelegt. „Wir raten den Kunden, die noch im Besitz befindlichen DM umzutauschen. Scheine werden von uns angenommen, Münzen muss der Kunde bei der Bundesbankfiliale in Freiburg selbst umtauschen“, sagt Vogelbacher.
Volksbank Rhein-Wehra: Banknoten können abgegeben werden
Werner Thomann, Bankdirektor und Vorstandsvorsitzender, informiert: „Für unser Geschäftsgebiet lässt sich nicht beziffern, wie viele D-Mark die Menschen hier in der Region noch besitzen.“ Die Bank wisse nicht, ob und wenn ja, wie viele D-Mark sie hätten. „Wir können nur annehmen, dass der eine oder andere noch über D-Mark verfügt, da immer wieder Kunden zu uns kommen, um D-Mark in Euro eintauschen.“ Wer noch über Restbestände der alten Währung verfüget, könne in der Hauptstelle in Bad Säckingen oder einer Geschäftsstelle das Geld tauschen. Allerdings gelte das nur für Banknoten.
Volksbank Klettgau-Wutöschingen: Keine Annahme
Eine Mitarbeiterin erklärt, dass die Volksbank Klettgau-Wutöschingen seit Jahren keine D-Mark mehr annehme. Es kämen aber immer wieder gelegentlich Kunden, die dann aber auf die Einreichung der D-Mark-Beträge bei der Deutschen Bundesbank verwiesen würden. Aus der langen Erfahrung heraus wisse man aber, dass Kunden manche Noten und Münzen als Nostalgiewert aufbewahren möchten.
Sparkasse Bonndorf-Stühlingen: Kaum ein Thema
„Eine Statistik oder amtliche Informationen, wie viele D-Mark noch in unserem Geschäftsgebiet in Umlauf sind, gibt es nicht“, sagt Vorstandsvorsitzende Theo Binninger. Sehr selten höre man, dass Kunden noch DM im Bestand haben. „Die letzten DM wurden bei uns zur Einzahlung auf Konten und zum Barumtausch im November 2015 eingereicht“, sagt Binninger. Wenn es sich um „größere Beträge“ handele, werde empfohlen, diese in Euro umzutauschen und sich ein Anlageprodukt auszusuchen, wo es noch eine Verzinsung oder Rendite gebe.
Seien es einzelne fünf, zehn oder ein 20 DM-Scheine, könne man sie als Erinnerungswert behalten. Binninger erinnert sich noch an die Einführung des Euro in der Silvesternacht vom 31. Dezember 2001, die er mit einer Kiste Sekt und drei Dutzend Gläsern am Geldautomaten in der Hauptstelle in Bonndorf verbracht habe, um die ersten zwanzig Kunden zu begrüßen. Ehrenbürger Lord Dahrendorf hatte ihn gebeten, ob er am Einführungstag des Euro dabei sein darf. Er sprach mit Kunden und wollte alle internen Vorgänge sehen und erklärt haben, erzählt der Vorstandsvorsitzende. „Nach drei Wochen war der Barbestand unserer Kunden von DM in Euro umgetauscht“, erinnert sich Theo Binninger.