Auch im Landkreis Waldshut gibt es erhöhte gesundheitliche Gefahren durch Radonbelastung. Das baden-württembergische Umweltministerium hat sogenannte Radonvorsorgegebiete im Land ausgewiesen. Unter den 29 südbadischen Gemeinden mit einer erhöhten Radonbelastung befinden sich auch Rickenbach, Herrischried, Todtmoos und weitere Gemeinden im Landkreis Waldshut. Das teilte jetzt das Ministerium mit.
Was bedeutet die Ausweisung für die betroffenen Gebiete?
Arbeitgeber sind verpflichtet, an Arbeitsplätzen im Erd- und Kellergeschoss Radon zu messen und gegebenenfalls Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Bei neuen Gebäuden muss von vornherein ein besserer Schutz eingeplant werden, so die Mitteilung des Ministeriums.
Welche Gemeinden sind betroffen?
Laut Umweltministerin Thekla Walker komme das Land mit dieser Maßnahme den Verpflichtungen aus dem Strahlenschutzgesetz nach. Als Radonvorsorgegebiete ausgewiesen sind 29 Gemeinden im Schwarzwald. Neben Rickenbach, Herrischried und Todtmoos sind dies im Landkreis Waldshut die Gemeinden Dachsberg, Häusern, Ibach und St. Blasien sowie 13 Gemeinden im Landkreis Lörrach. Die anderen Gemeinden befinden sich in den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Ortenau, Rottweil und Schwarzwald-Baar.

Wie wurden die Gemeinden ermittelt?
Die Ausweisung beruht laut Ministerium auf einer Vorhersage des Bundesamtes für Strahlenschutz sowie einer Betrachtung der geologischen Uran-Karte. „Die Festlegung bedeutet keinesfalls, dass der Radonwert in jedem Gebäude der Gemeinden zu hoch ist“, so die Umweltministerin dazu. Es bedeute, dass die Wahrscheinlichkeit etwa dreimal höher sei, als im Bundesdurchschnitt.
Wie war die Öffentlichkeit bislang eingebunden?
Das Umweltministerium hatte zwischen dem 16. Dezember 2020 und dem 16. Februar 2021 allen Bürgern und Organisationen die Gelegenheit gegeben, zu den Gebieten Stellung zu nehmen. Obwohl nicht vorgeschrieben, sei dem Ministerium die Einbindung der Öffentlichkeit wichtig gewesen. Zudem ist bei der Landesanstalt für Umwelt die Radonberatungsstelle Baden-Württemberg eingerichtet. Sie bietet Ratsuchenden Hilfe und Info.

Online-Veranstaltung zum Thema
Wer mehr über das Thema Radon erfahren möchte, kann an Online-Veranstaltungen teilnehmen, die die Radonberatungsstelle der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) am heutigen 9. und am 14. Juni jeweils um 18 Uhr und am 10. und am 15. Juni jeweils um 19 Uhr im Internet anbietet (www.radon-lubw.de). Die Veranstaltungen gehören zu einer Reihe von Angeboten, die das Umweltministerium den Bürgern im Rahmen der Informationskampagne „Von Grund auf sicher“ bietet.