Der Klimawandel und die damit verbundene Trockenheit macht auch Energieerzeugern am Hochrhein zu schaffen. Die Naturenergie Holding AG, die große Wasserkraftwerke am Hochrhein und im Wallis betreibt, meldet ein schlechteres Halbjahresergebnis als vergangenes Jahr. Laut Mitteilung des Unternehmens wird das EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) unter dem Niveau des Vorjahres abschließen.
Es zeichne sich ab, dass das Ergebnis zum 30. Juni konsolidiert rund 91 Millionen Euro betragen werde, teilt die Naturenergie Holding mit. Im Vorjahr sei hingegen ein EBIT von rund 103 Millionen Euro erreicht worden.
Weniger Wasser im Rhein führt zu deutlich geringerer Stromproduktion
Als Grund des Rückgangs führt das Unternehmen unter anderem eine deutlich schlechtere Wasserführung am Hochrhein an. Das habe im ersten Halbjahr 2025 zu einer deutlich niedrigeren Stromproduktion der Wasserkraftwerke geführt als im Vorjahreszeitraum. Auch Produktionsausfälle der Wasserkraftwerke im Wallis aufgrund von Naturereignissen hätten im 1. Halbjahr zu einer tieferen Produktionsmenge geführt, so die Mitteilung.
Zu weiteren Gründen des Ergebnisrückganges hätten auch Bewertungseffekte aus der Personalvorsorge geführt. Zum Jahresende will das Unternehmen jedoch wieder im Plan sein: Aus heutiger Sicht werde zum 31. Dezember ein EBIT von rund 160 Millionen Euro erwartet, was dem Ausblick zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres entspreche.
Investitionen von 180 Millionen Euro
Die Nettoinvestitionen sind um rund 6 Mio. Euro auf nunmehr 54 Mio. Euro gestiegen. Davon sind rund 17 Mio. Euro auf höhere Bruttoinvestitionen zurückzuführen. Die erhaltenen Zuschüsse und Desinvestitionen fallen um 11 Mio. Euro höher aus. Bis zum Jahresende werden Bruttoinvestitionen von bis zu 180 Mio. Euro erwartet. Damit wird voraussichtlich die ursprüngliche Prognose von 150 Mio. Euro übertroffen. Die Investitionsprojekte werden voraussichtlich schneller umgesetzt werden können als ursprünglich angenommen.

Die Naturenergie Holding AG ist ein deutsch-schweizerisches Energieunternehmen. Die Naturenergie-Gruppe erzeugt und vertreibt erneuerbare Energie aus Wasser- und Sonnenkraft. Das Produkt- und Dienstleistungsportfolio umfasst die Bereiche Photovoltaik, Wärme, Bauen und Wohnen sowie Elektromobilität. Das Tochterunternehmen Naturenergie Netze GmbH verantwortet den Betrieb und die Weiterentwicklung der Stromverteilnetze.
Zur Unternehmensgruppe gehören darüber hinaus die Naturenergie Hochrhein AG, die Enalpin AG und die Tritec AG. Mit knapp 1500 Mitarbeitenden hat die Unternehmensgruppe im Jahr 2024 einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Sie ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Das Unternehmen betreibt am Hochrhein drei große Laufwasserkraftwerke in Laufenburg, Rheinfelden und Grenzach-Wyhlen sowie weitere Wasserkraftwerke im schweizerischen Wallis.