Für einen Februar ist das eher ungewöhnlich. Umso besser klingt die Nachricht der Agentur für Arbeit Lörrach, zuständig für die Landkreise Lörrach und Waldshut: Die Arbeitslosenquote sank im Februar um 0,1 Prozentpunkte. 229 Menschen weniger sind aktuell ohne Job als noch im Januar. Dennoch ist die Zahl der arbeitslos Gemeldeten mit 11.396 immer noch hoch.

Der Arbeitsmarkt erholt sich im Februar etwas

„Entgegen pessimistischer Prognosen stabilisiert sich der regionale Arbeitsmarkt im Februar“, schreibt Agentursprecherin Melanie Payer in ihrer Pressemitteilung. Experten blickten nach wie vor mit Sorge auf die wirtschaftliche Entwicklung. In Zeiten beunruhigender Nachrichten sollte das Positive betrachtet werden: Der Arbeitsmarkt erholte sich im Februar etwas.

Bild 1: Weniger Arbeitslose im Februar 2025
Bild: Ute Schönlein

11.625 Menschen waren im Januar noch arbeitslos gemeldet. Die Quote sank nun von 5,2 auf 5,1 Prozent. Dabei steht der Landkreis Waldshut mit 4,5 Prozent gegenüber dem Landkreis Lörrach (5,5 Prozent) besser da.

2488 Menschen beenden ihre Arbeitslosigkeit

Auch im Februar war der Arbeitsmarkt in Bewegung. 2236 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 887 kamen direkt aus einer Beschäftigung. 2488 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon fanden 822 eine neue Anstellung.

Jenniefer Schmucker, Leiterin der Agentur für Arbeit Lörrach
Jenniefer Schmucker, Leiterin der Agentur für Arbeit Lörrach | Bild: Foto Santos
„Das fühlt sich nach einer richtigen Frühjahrsbelebung an.“
Jenniefer Schmucker, Leiterin Arbeitsagentur Lörrach

„Das fühlt sich nach einer richtigen Frühjahrsbelebung an“, wird Agenturleiterin Jenniefer Schmucker in der Mitteilung zitiert, „der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist der höchste in einem Februar in den vergangenen zehn Jahren.“ Auch die Bereitschaft der Unternehmen, Menschen einzustellen, habe im Februar wieder zugenommen.

Trotz der guten Nachricht herrscht keine Euphorie

Einen Grund, um in Euphorie auszubrechen, sieht Schmucker jedoch nicht. Sie verweist auf die Kehrseite der Medaille. Noch nie seien der Agentur für Arbeit in Lörrach um diese Jahreszeit so wenige Stellen gemeldet worden. „Wir liegen weit unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre.“

Die Zahlen belegen dies: Die Unternehmen und Behörden suchten nach wie vor Fachkräfte. Die Zahl der gemeldeten Stellen stieg im Februar gegenüber dem Vormonat um 70. Doch der Vergleich mit dem Februar 2024 gibt durchaus Grund zur Sorge. Vor einem Jahr waren es noch 156 Stellen mehr, die neu gemeldet worden waren. Und der Bestand an offenen Stellen sank erstmals seit Langem wieder unter die 3000er-Marke – auf 2963.

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Einige Branchen kämpfen auch mit Veränderungen

Payer schreibt weiter: Neben der schwierigen Wirtschaftslage kämpften die Unternehmen auch mit den Veränderungen in ihren Branchen. Schmucker betont daher einmal mehr die Bedeutung von Weiterbildung: „Lebenslanges Lernen ist entscheidend und kann Beschäftigten in den vom Strukturwandel betroffenen Branchen neue Perspektiven bieten.“ Die Agentur unterstütze mit einer Mischung aus guter Beratung, passgenauer Vermittlung und gezielter Weiterbildung.

Es gibt immer noch viele Langzeitarbeitslose

Nach wie vor hoch ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die trotz der positiven Entwicklung im Februar von 3441 auf 3460 stieg. Immerhin sind 79 weniger der über 50-Jährigen (gesamt: 3998) von der Arbeitslosigkeit betroffen.

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