Der Arbeitsmarktbericht für den Januar der Agentur für Arbeit in Lörrach, zuständig für die Landkreise Lörrach und Waldshut, sind nicht rosig. Das zeigen die von der Agentur veröffentlichten Zahlen. Dabei ist der Abstieg der Quote der Menschen ohne Job von 4,8 auf 5,2 Prozent wohl nicht allein auf die Saisoneffekte zurückzuführen. Sondern auch auf die schlechte Konjunktur.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist saisonal üblich
Agentursprecherin Melanie Payer schreibt: „Zum Jahresanfang ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur Lörrach erwartungsgemäß angestiegen.“ Die Zahl der Menschen ohne Job kletterte im Januar auf über 11.000, genau sind es 11.625. Im Dezember waren es 10.854.
„Eine Zunahme der Arbeitslosigkeit ist für diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich.“Jenniefer Schmucker, Agentur für Arbeit Lörrach
Im langjährigen Vergleich bewegt er sich im Rahmen
„Eine Zunahme der Arbeitslosigkeit ist für diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich“, wird Agenturleiterin Jenniefer Schmucker zitiert. Sie erklärt auch, warum: Viele Arbeitsverträge endeten üblicherweise zum Jahresende, und in den witterungsabhängigen Berufen werde in den Wintermonaten weniger Personal benötigt. Auch im langjährigen Vergleich bewege sich der aktuelle Anstieg im Rahmen.
Die Zahlen belegen: Über 1000 Menschen weniger waren im Januar 2024 arbeitslos gemeldet. Die Quote lag damals bei 4,6 Prozent.
Der Arbeitsmarkt wird sich vorerst nicht erholen
Schmucker verschweigt nicht, dass die Wirtschaft schwächelt, sie erklärt: „Wir beobachten die anhaltende konjunkturelle Schwäche und bereiten uns auf mögliche Auswirkungen vor.“ Die Lörracher Agentur rechne vorerst mit weiteren Anstiegen. Schmucker ist sich jedoch sicher: „Mit dem Frühling werden sich die Zahlen wieder entspannen.“
„Wir machen unsere Arbeit. Das ist sicher“, fügt sie entschlossen hinzu. Die Mitarbeiter der Agentur würden die Menschen beraten, unterstützen und fördern. „Der Arbeitsmarkt braucht weiterhin motivierte und gut ausgebildete Fachkräfte.“
Auch im Januar herrscht eine Fluktuation
Nach wie vor bewegt sich der Arbeitsmarkt. Im Januar meldeten sich 2320 Menschen neu oder erneut arbeitslos, schreibt Payer. 1201 kamen direkt aus einer Beschäftigung. Gleichzeitig beendeten 1540 Menschen ihre Arbeitslosigkeit, davon fanden 554 einen neuen Job.
Betriebe suchen nach wie vor Fachkräfte
Fachkräfte werden nach wie vor gesucht, obwohl die Zahl der offenen Stellen gegenüber dem Dezember von 3240 auf 3007 sank. 465 neue Stellenangebote wurden der Arbeitsagentur in Lörrach im Januar gemeldet. Klingt erst einmal positiv. Die Kehrseite der Medaille: Im Dezember wurden 160 neue Stellen mehr gemeldet, im Januar 2024 waren es 168 mehr.
Viele über 50-Jährige haben keinen Job
Aus der Statistik wird deutlich, dass mehr Männer (6188) als Frauen (5437) von der Arbeitslosigkeit betroffen sind. Und: Besonders für über 50-Jährige scheint es schwierig zu sein, eine neue Anstellung zu finden. So waren im Januar 4077 Menschen dieser Altersgruppe in den beiden Landkreisen arbeitslos gemeldet, das sind 399 mehr als im Dezember, sogar 428 mehr als im Januar 2024. 915 der unter 25-Jährigen waren ohne Job. Die Zahlen steigen seit November kontinuierlich.