Ein ehrgeiziges Projekt, eine lange Freundschaft und der unerschütterliche Wille, ein Versprechen zu erfüllen – Michael Schäuble, Inhaber des Radhauses Schäuble in Rheinheim, hat gemeinsam mit seinem besten Freund Sebastian Schmidt eine außergewöhnliche Fahrradtour absolviert, die von Rheinheim über Straßburg nach Dieblich bei Koblenz führte.

Michael Schäuble (links) und Sebastian Schmidt – zwei Freunde rücken nach der langen Tour noch enger zusammen.
Michael Schäuble (links) und Sebastian Schmidt – zwei Freunde rücken nach der langen Tour noch enger zusammen. | Bild: Schäuble

Eine spontane Idee wird zum großen Ziel

Nachdem Sebastian vor einigen Jahren von St. Blasien nach Dieblich gezogen war, hatten sich die beiden Freunde geschworen, die Strecke von St. Blasien nach Dieblich auf dem Fahrrad zu bewältigen. Was anfangs wie eine spontane Idee klang, entpuppte sich bald als großes Ziel – doch bis zur tatsächlichen Umsetzung sollten Jahre vergehen.

„Wir haben damals viel zusammen geradelt, und als mein Freund nach Dieblich zog, war das schon ein herber Schlag für uns beide. Wir scherzten oft, dass wir ja einfach mal mit dem Rad dorthin fahren könnten – und diese Idee ließ uns nie mehr los“, erinnert sich Michael Schäuble.

Sechs Monate lang nur trainieren

Als die beiden endlich einen Plan schmiedeten, drehten sich die nächsten sechs Monate für die beiden nur noch ums Training. Sechs Tage die Woche, vor und nach der Arbeit, ging es auf das Rad – oft auch mit langen Trainingsfahrten an den Wochenenden. Das Privatleben blieb dabei fast auf der Strecke. „Ich glaube, unsere Frauen waren froh, als der Tag der Tour endlich kam“, sagt Schäuble.

Um 5.30 Uhr geht‘s los – 550 Kilometer liegen vor ihnen

Am Montagmorgen um 5.30 Uhr war es dann so weit: Die beiden Freunde machten sich auf den Weg, mit dem Ziel, nach rund 550 Kilometern und 27 Stunden unterwegs, in Dieblich anzukommen. Der Plan war, die Strecke über Straßburg entlang des Rheins zu fahren, mit regelmäßigen Pausen für Verpflegung und Erholung.

Manchmal gibt‘s auch Hindernisse

Doch wie so oft bei großen Vorhaben gab es auch unerwartete Hindernisse. „Mein Kumpel hat leider sein Handy bei einer Pause liegen lassen, also mussten wir 30 Kilometer zurückfahren“, erzählt Michael. Trotz der kleinen Panne und der physischen Belastung, die vor allem die letzten 90 Kilometer extrem zäh machten, hielten die beiden durch.

Die größte Herausforderung: die Müdigkeit

Besonders herausfordernd war die Müdigkeit – nach 25 Stunden ohne Schlaf konnten sie nicht mehr sicher sagen, ob eine Ampel rot oder grün war. „Das war schon gefährlich. Irgendwann merkt man einfach, dass der Körper überfordert ist“, gibt Michael zu. Schließlich, um 9.30 Uhr, erreichten sie ihr Ziel: Dieblich. Nach 558 Kilometern, 20 Stunden Fahrzeit und insgesamt 27 Stunden waren sie am Ende ihrer Reise – erschöpft, aber überglücklich.

Die Tour war nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch ein Ausdruck der tiefen Freundschaft. „Es war eine der härtesten, aber auch schönsten Erfahrungen, die ich gemacht habe. Es zeigt, wie stark Freundschaften sein können – und wie wichtig es ist, sich auch mal etwas zuzutrauen“, so Michael Schäuble.

550 Kilometer in 27 Stunden von Rheinheim nach Koblenz (Screenshot).
550 Kilometer in 27 Stunden von Rheinheim nach Koblenz (Screenshot). | Bild: Schäuble

Vielleicht wiederholen sie es

Für ihn und Sebastian war diese Tour mehr als nur ein sportlicher Meilenstein. Sie war ein symbolischer Beweis für die Kraft der Freundschaft, des Durchhaltevermögens und der gemeinsamen Leidenschaft für den Radsport. Ein Abenteuer, das sie nie vergessen werden – und vielleicht bald wiederholen.

Das könnte Sie auch interessieren