Charlotte Fröse

Konstantin Wecker, Liedermacher, Sänger, Poet und hartnäckiger Pazifist, ist in den mehr als 50 Jahren, die er auf der Bühne steht, ein streitbarer zudem sanftmütiger Mahner und Mutmacher. In seinen Liedern und Texten beschreibt er mit Staunen, Empörung aber auch mit Freude, das Leben und das Geschehen um ihn herum. Das Publikum an der Eröffnungsveranstaltung der 20. Ausgabe der Laufenburger Kulturtage in der seit Wochen komplett ausverkauften Stadthalle in der Schweizer Schwesterstadt, war hingerissen und begeistert von der Mischung aus Poesie und Musik und feierte den großen Münchner Liedermacher, der zusammen mit der Cellistin Fany Kammerlander und dem Pianisten Jo Barnikel auf der Bühne stand, mit Standing Ovations.

Der Liedermacher und Poet, Konstantin Wecker, begeistert das Publikum in der ausverkauften Stadthalle. Im Hintergrund die Cellistin Fany ...
Der Liedermacher und Poet, Konstantin Wecker, begeistert das Publikum in der ausverkauften Stadthalle. Im Hintergrund die Cellistin Fany Kammerlander. | Bild: Charlotte Fröse

Politische Lieder standen ganz klar auf dem Programm. Wecker schlug aber auch ruhigere Töne an und trug eigene Gedichte vor. Gleich zu Beginn des Konzerts resümierte er mit Blick auf die Situation der heutigen Gesellschaft: „Wie hat es so weit kommen können?“ Viele seiner früheren Lieder seien heute wieder aktuell, betonte er denn: „Neue Nazis drücken ins deutsche Parlament“, so eine Textzeile.

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Allerdings ist er sich sicher: „Die mit dem Herzen denken, sind in der Überzahl.“ Mit fester Überzeugung glaube er an ein „Dagegenhalten mit Poesie“. Im Duett mit Fany Kammerlander sang er „Weil ich dich Liebe“. Er spielte zudem eine Tonbandaufnahme aus dem Jahr 1959 ein, in der er als elfjährig mit seinem Vater Giuseppe Verdis „Traviata“ sang. Überhaupt habe sein Vater ihn in seiner Kindheit maßgeblich musikalisch beeinflusst, erinnerte sich Wecker. In Erinnerung an seinen Vater stimmte er den berührenden Song „Für meinen Vater“ an. Nach gut drei Stunden Programm mit etlichen Zugaben und einem Gedicht von Rainer Maria Rilke endete das Konzert. Die Worte und Melodien klangen jedoch noch lange in den restlos begeisterten Zuhörern nach. Mit diesem Konzert glänzten die Kulturtage in besonderem Maße.

Eine besondere Überraschung

Konstantin Wecker griff zuweilen selber in die Tasten, jazzte gemeinsam mit Fany Kammerlander und Jo Barnikel und zitiert auch mal Mozart oder Schubert. Als besondere Überraschung holte Wecker für ein Stück die junge Bad Säckinger Cellistin Natalia Dauer mit ihrem Instrument auf die Bühne und das hat eine ganz besondere Bewandtnis. Denn, dass der bekannte Liedermacher bei den Fliessenden Grenzen einen Auftritt hatte, war auch Natalia Dauer zu verdanken. Beharrlich kontaktierte sie den Musiker mit der Bitte in Laufenburg aufzutreten.

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„Sie war der Initialzünder“, betonte Renata Vogt, Präsidentin des grenzüberschreitenden Kulturausschusses beider Laufenburg. Die junge Cellistin stand mit Konstantin Wecker bereits einmal für ein ganzes Konzert auf der Bühne, wie der Liedermacher mitteilte, und diese Verbindung war es, die ihn bewog, nach Laufenburg zu kommen. Dank und große Anerkennung für 20 Jahre ehrenamtliche Arbeit rund um die Fliessenden Grenzen gab es für die Initiatoren von Bürgermeister Ulrich Krieger und seinem Amtskollegen aus der Schweizer Schwesterstadt, Herbert Weiss.