Der Ausbau und die Elektrifizierung der Hochrheinbahn sind auf dem Weg. In Laufenburg, als die am meisten betroffene Gemeinde innerhalb des Planungsabschnitts, sind massive Baumaßnahmen in einem vorgesehenen Zeitrahmen von 81 Wochen geplant.

Die Stadt formulierte nun Einwendungen, um die Auswirkungen des Ausbaus für die Bewohner und die Stadt so gering wie möglich zu halten.

Die Pläne der Bahn

„Grundsätzlich begrüßen wir als Stadt das Vorhaben“, schickte Bürgermeister Ulrich Krieger in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats voraus.

Aber dennoch gebe es etliche Punkte im Verfahren, die die Stadt so nicht hinnehmen möchte. Fachanwalt Sebastian Seith von der Freiburger Kanzlei Bender-Harrer-Krevet, stellte den Stadträten das umfangreiche Dossier der Einwendungen gegen das zur Planfeststellung beantragte Verfahren vor.

Diese Punkte kritisiert die Stadt:

Kritikpunkte von großer Wichtigkeit sind unter anderem, dass die Kläranlage Rhina, aber auch der Bereich in der Brunnenmatt mit dem Kindergarten während einer langen Zeitspanne nicht mehr erreicht werden könnten.

Ebenso könnte das Parkhaus Brunnenmatt durch den Neubau der Brücke während mehrerer Monate nicht mehr genutzt werden.

Für Versorgungsfahrzeuge, Feuerwehr oder Rettungswagen gäbe es kein Durchkommen, dies beträfe auch Teile der Altstadt. „Vier Monate ohne Einsatzmöglichkeiten, das geht nicht“, argumentierte Krieger.

Probleme werden zudem im Bereich des Denkmalschutzes der Altstadt als solche sowie rund um den Rappensteintunnel gesehen, hier sind Profiltore zum Schutz der Oberleitungen geplant.

Die Nutzung des Park-and-Ride-Parkplatzes bei der Haltestelle Ost als Einrichtungsfläche für die Baustelle stößt bei der Stadt ebenfalls auf Missfallen, gerade auch im Hinblick auf die Abwicklung des Schienenersatzverkehrs.

Auch stünden dann für Pendler in diesem Bereich keine anderweitigen Parkmöglichkeiten zur Verfügung.

Als problematisch werden zudem Rodungen und Wiederaufforstungen in einigen Bereichen gesehen.

Das sind die Forderungen der Stadt Laufenburg

Auch wenn es nicht direkt mit der Elektrifizierung zu tun habe, mache die Stadt weitere Forderungen geltend, erklärte Seith.

Unter anderem soll nach dem Wunsch der Stadt die Haltestelle Laufenburg Ost wieder zum Haltepunkt für Interregio-Express-Züge aufgewertet werden.

Weiter möchte die Stadt die Fläche des bestehenden Park-and-Ride-Parkplatzes beim Haltepunkt Ost erwerben und neu gestalten, gegebenenfalls sogar mit einem zweiten Parkdeck.

Unternehmen, die am Bau der Elektrifizierung im Bereich Laufenburg beteiligt sind, sollen während der Bauzeit ihren Sitz in Laufenburg nehmen, um so vor Ort Gewerbesteuer zu bezahlen, lautet eine weitere Forderung.

Weiter verlangt die Stadt von der Bahn, dass ein Güterverkehr auf der Hochrheinbahn im Laufenburger Bereich auch weiterhin dauerhaft ausgeschlossen wird.

Das Ziel: Probleme im Dialog lösen

Die Stadt Laufenburg sei bereit, die Einwendungen auch außerhalb des förmlichen Verfahrens mit den betroffenen Stellen zu erörtern und nach Lösungen zu suchen, betonte der Fachanwalt. Die entstandenen Probleme sollten über Gespräche gelöst werden, erklärte Seith. Bürgermeister Ulrich Krieger ergänzte, dass die Bahn ein Konzept liefern müsse, wie mit den Problemen umzugehen sei.

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