Kinder spielen an der Laufenburger Fasnacht eine bedeutende Rolle. Da gibt es nicht nur die Kindertschättermusiken an den drei Faißen, sondern auch spezielle Bälle und Umzüge sowie die beliebten Kasperletheater-Aufführungen. Am Morgen des Dritten Faißen besuchen die Narren Kindergärten und Schulen, um dort die Fasnacht zu proklamieren. All dies ist dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. Doch die Laufenburger Fasnachtsvereine wollen den Narrensamen auch im Corona-Jahr pflegen und bereiten Geschenke für 700 Kinder vor. Sie erhalten ab dem Zweiten Faißen eine Tüte voller Fasnacht.
„Wir haben uns Gedanken gemacht, wie unsere Kinder trotz Corona Fasnacht feiern können“, sagt Sascha Komposch von den Waldgeistern Rhina im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Waldgeister schlossen sich mit den anderen Laufenburger Fasnachtsvereinen kurz, gemeinsam ersannen sie die „Laufenburger Stubenfasnacht„. Jedes Kindergartenkind und alle Schulkinder der ersten beiden Grundschulklassen bekommen eine Papiertüte geschenkt, die alles enthält, was Kinder brauchen, um Fasnacht zu feiern: natürlich Wurst, Weckle und Orange, Süßigkeiten und einen Trinkpack Limonade, Luftballons, Luftschlangen und Konfetti. Dazu gibt es ein Heftlein mit Geschichten über die Laufenburger Fasnacht und mit Bildern zum Ausmalen.
Elf Fasnachtsvereine und -gruppen beteiligen sich an der Aktion: Neben den Waldgeistern Rhina sind dies die Narro-Altfischerzunft Laufenburg, der Elferrat Laufenburg, die Roli Guggers Laufenburg, die Laufenburger Löwen, die Stadthäxe Laufenburg, die neugegründeten Schattenhexen Laufenburg, die Paradiesvögel Grunholz, die Enzebächlefüchs Binzgen, die Höllenknechte Hochsal und die Mühlebachhüüler Luttingen. Jede Gruppe gestaltet zwei Seiten des Fasnachtshefts, alle beteiligen sich an den Kosten der Aktion und stellen Mitglieder, die wegen der Abstandsregeln im Schichtbetrieb die Tüten befüllen.
Weil die Kindergärten und Schulen noch mindestens bis Ende des Monats geschlossen sind, können die Fasnachtstüten den Kindenr nicht zum Ersten Faißen, der dieses Jahr auf den 28. Januar fällt, übergeben werden. Die Aktion startet deshalb voraussichtlich erst am Zeiten Faißen, 4. Februar. Komposch: „Wir bereiten jetzt esrt mal alles vor und entscheiden dann erst am 25. oder 26. Januar, wie wir das im Detail umsetzen können.“ Fest steht allerdings bereits, dass die Tüten nicht an an die Kinder übergeben werden sollen, sondern an die Kindergärten und Schulen. Sollten diese über das Monatsende hinaus geschlossen sein, wollen sich die Narren überlegen, wie sie die Tüte ans Kind bringen. Komposch: „Hierzu gibt es schon Ideen, da die Kindergärten regelmäßig Unterlagen verteilen und in den Schulen die Unterlagen zum Homeschooling abgeholt werden.“
Doch damit nicht genug. Die elf Fasnachtsvereine bieten mit Unterstützung der Stadt zu Fasnacht auch einen Malwettbewerb für Kinder an (siehe Infokasten). Die dafür eingesandten Bilder werden nach dem Zweiten Faißen an verschiedenen Orten der Altstadt ausgestellt. So soll dort die Fasnacht präsent sein – trotz Corona.