Obwohl der Wetterbrericht nicht so vielversprechend war: Bei der ersten Laufenburger Tschättermusik „wie früher“, vor Ausbruch von Corona also, wollten natürlich besonders viele Narren dabei sein. Und so war die Schar an Narronen, Zunftwiible, Wäldern und zivilen Narren, die sich kurz vor 6 Uhr am Waldtor eingefunden hatten, größer als in den meisten Jahren davor. 150 werden es wohl gewesen sein.

Vor dem Tschättern erst mal das Laufenburgerlied

Mit dem Laufenburgerlied stimmten sie sich auf die kommende Fasnacht ein. Dann hieß es Punkt 6 Uhr mit dem Glockenschlag: „Tschättermusik marsch!“

Tschättermusik in Laufenburg Video: Markus Vonberg

Die althergebrachte Route durchs Städtle hat die Tschättermusik auch in zwei Jahren Corona-Kontakt- und Versammungsbeschränkungen nicht verlernt. Sie ist auch nicht allzu kompliziert: Zu den Klängen der Trommen und der Tschätteriisen vom Waldtor die Hauptstraße hinunter bis zur Laufenbrücke, dort eine Kehrtwendung zurück und wieder durchs Waldtor. Vor dem Eingang des „Rebstock“ ist dann Schluss.

Hermann Brutsche höchstpersönlich rührt die Mehlsuppe an

Drinnen wartete schon die Mehlsuppe auf die Tschätterer. „Möglichst lange kochen. Und wenn Du vom Herd weggehst, hast Du schon verloren“, verriet Hermann Brutsche, seines Zeichens „Rebstock“-Chef und Zunftbruder, die wichtigste Regel für die Zubereitung einer guten Mehlsuppe. Die die muss „brennt“ sein, aber nicht „abrennt“.

'Rebstock'-Wirt Hermann Brutsche rührt die Mehlsuppe an. Video: Vonberg, Markus

In der Gaststube hatten sich inzwischen all die Tschätterer breitgemacht, die sich draußen bei nicht einmal so frostigen Temperaturen ihre Mehlsuppe verdient hatten. Serviert wurde sie in großen Terrinen. Jede Tischrunde bediente sich gerne daraus. Dazu gab es nach Belieben, Kaffee, Cola – oder auch ein Glas Rotwein oder ein Bier.

Nach dem Tschättern löffeöln die Narren im „Rebstock“ die erste Mehlsuppe dieser Fasnachtssaison.
Nach dem Tschättern löffeöln die Narren im „Rebstock“ die erste Mehlsuppe dieser Fasnachtssaison. | Bild: Vonberg, Markus

Als Zaungäste hatten sich dieses Jahr aus dem Oberschwäbischen zwei Narren der Dorauszunft Saulgau zur Tschättermusik eingefunden. Mit ihren Handy hielten sie fest, wie die Laufenburger VSAN-Kollegen den Ersten Faißen beginnen. Erster, Zweiter, Dritter Faißen – in Saulgau kennen sie so etwas nicht. Dort gibt es den Schmotzigen Dunschtig.

Im Städtle wird heute noch zweimal getschättert

In Laufenburg wird heute noch zweimal getschättert. Um 16 macht sich der Narrensamen auf den Weg. Zur Belohnung für die Teilnahme an der Kindertschättermusik gibt es anschließend Heiße am Rathaus. Um 19.30 Uhr startet dann die abendliche Tschättermusik.

Trommeln und Tschättereisen haben jetzt Pause. Heute Abend um 19.30 Uhr sind sie dann wieder im Einsatz.
Trommeln und Tschättereisen haben jetzt Pause. Heute Abend um 19.30 Uhr sind sie dann wieder im Einsatz. | Bild: Vonberg, Markus

Zur Teilnahme ist jeder eingeladen. Wichtiger als irgendeine Verkleidung ist das Mitbringen eines Tschätteriisens oder eines anderen Schlaginstruments. Die Route ist allseits bekannt: Waldtor-Laufenbrücke-Waldtor. Narri, Narro!

So wird der Erste Faißen in Bad Säckingen und der Region gefeiert:

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