„Vor 700 Jahren, im Jahre 1325, wurde Stadenhausen erstmals urkundlich erwähnt“, erklärte Johannes Zeller, Mitglied des Organisationskomitees zu den Feierlichkeiten „700 Jahre Stadenhausen“ in seiner Festrede im Geräteschopf. Die Feierlichkeiten wurden mit der Enthüllung des entsprechenden Ortsschildes am Samstag in Anwesenheit von über 80 Einwohnerinnen, Einwohnern und vielen Gästen sowie dem Saxofonspiel von Melanie Lucia, eröffnet.

Zu den Ehrengästen zählten Landrat Martin Kistler mit seiner Partnerin Kathrin Schuhmacher, Bürgermeister Ulrich Krieger mit Familie, der Stadträtin Michaela Kaiser, Stadtrat Torsten Amann, Stadtammann Herbert Weiss mit seiner Frau Jaqueline aus Laufenburg/CH, die Gemeindereferentin Sabine Gerteis und der Burgschreiber Knut Diers.
Die Eröffnungsrede hielt Johannes Zeller, der feststellte, dass er selbst zehn Prozent der 700-jährigen Geschichte mit erlebt hatte, denn er wurde in Stadenhausen geboren. Damals hatte Stadenhausen etwa zehn Bauernhöfe mit Milchkühen, Ochsengespannen und überlaufende Güllegruben. Die Dorfgemeinschaft war sehr eng, so dass nicht nur die Eltern, sondern auch andere im Dorf die Kinder aufzogen. Er selbst war nach seinem Studium mit seiner Frau Ines und seinen beiden Kindern wieder in das inzwischen veränderte Stadenhausen zurückgekehrt. „Viele haben unter der Veränderung sehr gelitten und sie als ihr persönliches Scheitern empfunden“, erklärte Zeller. Erst im Nachhinein wurde den Bewohnern bewusst, dass das Höfesterben ein europäisches Strukturproblem war. Stadenhausen hat sich zu einem schönen, lebendigen Dorf, der Perle am Hochrhein, entwickelt. Er schloss seine Rede mit den Worten ab: „Dorf der Zukunft heißt neuen Umgang miteinander. Dafür sind 700 Jahre eine gute Grundlage!“

Bürgermeister Ulrich Krieger dankte den Organisatoren des Dorfjubiläums, die es verstanden haben, Menschen vor Ort näher zusammenzubringen und damit die Dorfgemeinschaft zu stärken. Viele Bürgerinnen und Bürger betrachten Stadenhausen, besonders in der Zeit der Apfelblüte als einen schönen Ort zum Spazierengehen und zum Freizeitsport. Der Rhein ist die Lebensader und Stadenhausen wird nicht umsonst auch als „Mainau vom Hochrhein“ bezeichnet. Es bildet gleichzeitig mit seinen zwei Tiefbrunnen das Trinkwasserreservoir für Laufenburg. Neben dem großen Umland, zu dem die Obstbauflächen gehören, umfasst die Gemarkung Stadenhausen Teile des Allmendwaldes, einen Teil des Waldstadions und sogar die Hochhäuser der Oststadt. „Ich gratuliere ihnen allen nicht nur zum Dorfjubiläum, sondern zu ihrem großen Engagement dafür. Ich freue mich auf die weiteren Anlässe in diesem Jahr.“
Mit der Eröffnung des Jubiläumsjahres am Ostersamstag wurde das Jahresprogramm des Stadenhausener Dorfjubiläums eingeläutet. Es folgen weitere Jubiläumsveranstaltungen im Jahresverlauf, wie beispielsweise Dorfhock am 17. Mai, oder der Patroziniums-Gottesdienst am 16. August.
Mit Grußworten von Landrat Martin Kistler, in denen er auf drei Aspekte der Jubiläumsfeierlichkeiten hinwies, schlossen die Feierlichkeiten ab: „Wir lernen, wie wichtig das Zuhause ist. Dass es in den vergangenen 700 Jahren immer besondere Herausforderungen gab und somit auch die derzeitigen Schwierigkeiten überwunden werden können und dass sich die Dorfgemeinschaft bei dieser Gelegenheit besser kennenlernt und zusammenwächst.“
Mit Worten der Gemeindereferentin Sabine Gerteis wurde abschließend der Segen Gottes für die Dorfgemeinschaft von Stadenhausen erbeten.
Das Jubiläumsprogramm
Samstag, 17. Mai: Dorfhock der Einwohnerinnen und Einwohner.Donnerstag, 29. Mai: Feierlicher Christi Himmelfahrt Gottesdienst mit dem Kirchenchor St. Martin. Beginn 10 Uhr. Im Anschluss an den Gottesdienst findet der „Dorfvielfalt“ Markt in Stadenhausen statt.
Samstag, 16. August: Feierlicher Patroziniums-Gottesdienst mit musikalischer Gestaltung von Anne-Kathrin Hiestadt und Barbara Ruch. Beginn 18.30 Uhr.
Im September ist der Stadenhausener Erntetag in Planung.
Samstag, 15. November: Martinsfeuer, Beginn 18 Uhr.
Samstag, 20. Dezember: Adventlicher Laternenweg um Stadenhausen. Startzeitpunkt ist mit Beginn der Dämmerung.