Der grenzüberschreitende Uferrundweg Laufenburger Acht wird zwischen Codman-Anlage und Kraftwerk nun doch ohne Treppen barrierefrei ausgeführt. Der Gemeinderat stimmte am Montag einer entsprechend geänderten Planung zu. Grünes Licht gab der Gemeinderat auch zur Errichtung von acht bis zehn Themenstationen entlang der 6,6 Kilometer langen Wegstrecke auf beiden Seiten des Rheins. Die Laufenburger Acht soll Ende dieses Jahres fertiggestellt sein.

„Der Weg soll ein Erlebnis für alle Generationen bieten, Jung und Alt“, sagte Bürgermeister Ulrich Krieger. Mit dazu beitragen sollen die von der Malterdinger Agentur Aufwind erarbeiteten Themenstationen. Aufwind hat zum Beispiel auch schon den Wolfspfad in Höchenschwand konzipiert. In Laufenburg sollen an acht bis zehn auf beide Ufer zwischen Hochrheinbrücke und Kraftwerk verteilten Stationen die Besucher des Rheinuferwegs Interessantes aus der Geschichte oder der Geologie, dem Natur- oder Wirtschaftsleben erfahren. Die Themenstationen sollen sowohl informationsorientierte Elemente für Erwachsene wie spielorientierte für Kinder enthalten. Wie Hauptamtsleiterin Carina Walenciak darlegte, sollen die Stationen zusammen etwa 150.000 Euro kosten, die sich beide Laufenburg teilen. Im Herbst sollen die Stationen aufgestellt werden.

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Aufwind war als Sieger aus einem Ideenwettbewerb hervorgegangen, für den Elisabeth D‘Souza und Julia Baumgartner von der Tourismus- und Kulturabteilung des badischen Laufenburg sowie Ivan Brigante, der Stadtschreiber des aargauischen Laufenburg, jeweils vier schweizerische und vier deutsche Agenturen angeschrieben hatten. Unter den fünf eingereichten Vorschlägen hatten D‘Souza, Baumgartner und Brigante sowie Stadtammann Herbert Weiss und Bauverwalter Raphael Weiss aus der Schweiz und Bürgermeister Ulrich Krieger und Hauptamtsleiterin Carina Walenciak aus Deutschland sich auf den von Aufwind als Besten geeinigt. Stadtrat Raimund Huber (Grüne) bat darum, dass die Agentur bei der Erarbeitung der Inhalte auf die Expertise fachkundiger Laufenburger wie des Stadtarchivars Martin Blümcke zurückzugreifen solle.

Größtenteils verläuft die Laufenburger Acht auf bereits bestehenden Wegen. Nur zwischen Codman-Anlage und Kraftwerk wird zwischen Ufer und Bahnlinie eine 1,3 Kilometer lange neue Verbindung geschaffen. Aufgrund des steilen und zerklüfteten Geländes müssen mehrere Fußgängerstege und –hängebrücken errichtet werden. Eine Steilstelle beim Kraftwerk sollte nach bisherigen Planungen mit einer Treppe überbrückt werden. Doch in vorangegangenen Sitzungen hatten einige Stadträte sich für eine komplett barrierefreie Lösung ausgesprochen.

An dieser Steilstelle soll statt einer Treppe nun doch eine Rampe errichtet werden, um einen barrierefreien Zugang zur Laufenburger Acht ...
An dieser Steilstelle soll statt einer Treppe nun doch eine Rampe errichtet werden, um einen barrierefreien Zugang zur Laufenburger Acht zu ermöglichen. | Bild: Vonberg, Markus

Diese soll nun kommen. Planer Andree Binninger vom Dogerner Büro Tillig Ingenieure legte dar, dass statt der Treppe ein 48 Meter langer stählerner Steg mit 11 Prozent Neigung errichtet wird. Es sei die gleiche auf Stahlpfählen gegründete Konstruktion wie an anderen Abschnitten. Zwar komme der Steg mit 157.000 Euro um 23.000 Euro teurer als die Treppe. Weil aber an anderen Abschnitten zwei bisher erforderlich gehaltene Stege durch eine kostengünstigere unterspannte Brücke ersetzt beziehungsweise verkürzt werden könnten, würden dort 50.000 Euro eingespart. Insgesamt sollen die beiden Bauabschnitte zwischen Kraftwerk und Codman-Anlage rund 2,1 Millionen Euro kosten. Etwa die Hälfte davon entfallen auf die Hängeseilbrücken und die Stege.

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Bürgermeister Ulrich Krieger teilte mit, dass die Graubündner Firma Crestageo die 1,20 Meter breiten Brücken und Stege vorproduzieren und dann im Sommer einbauen werde. Auf die Frage von Stadtrat Gerhard Tröndle (CDU), ob der Zeitplan, der eine Fertigstellung dieses Jahr erfordere, eingehalten werden könne, antwortete Binninger: „Das kriegen wir hin!“ Stadtrat Jürgen Weber (Grüne) erkundigte sich danach, ob die am Kraftwerk angelegte Baustraße zurückgebaut werde. Binninger sagte, sie werde nach Abschluss der Arbeiten auf zwei Meter verschmälert.

„Grundsätzlich ist das eine ganz tolle Sache“, sagte Stadtrat Sascha Komposch (FW), der sich selbst als „einer der größten Kritiker der Laufenburger Acht“ bezeichnete, über den Themenweg. Auch die Herstellung der Barrierefreiheit im Bereich des Kraftwerks begrüßte er. So gab es bei der Abstimmung über die Anpassung der Wegeplanung sowie die Beauftragung der Firma Crestageo mit der geänderten Bauausführung und die Beauftragung der Firma Aufwind mit der Umsetzung des Tourismus- und Marketingkonzepts keine Nein-Stimmen, allerdings wieder Enthaltungen.