Im Oktober oder November beginnen die Arbeiten für ein Kernstück der Laufenburger Acht. Der Gemeinderat Laufenburg vergab am Montag die Aufträge für die ersten beiden Bauabschnitte zur Herstellung des Uferwegs, der Ende 2021 die Codman-Anlage mit dem Kraftwerk verbinden soll. Er umfasst zwei Hängeseilbrücken und zwei Uferstege. Mehrere Stadträte enthielten sich der Stimme, weil sie das Projekt als unverhältnismäßig teuer ablehnen. Die jetzt vergebenen Arbeiten umfassen ein Volumen von 1,5 Millionen Euro. Davon hat die Stadt 0,6 Millionen zu tragen, 0,9 Millionen finanziert die Europäische Union über das Interreg-Programm.
Die Schweizer Firma Crestageo aus Chur wird zum Angebotspreis von 1,1 Millionen Euro die beiden Hängeseilbrücken und die beiden Uferstege bauen. Eine 32 Meter lange Brücke soll eine steile Felskluft überspannen, eine 60 Meter lange Brücke die Höhendistanz zur Codman-Anlage überwinden. Außerdem errichtet die auf alpine Bauten spezialisierte Churer Firma einen 25 und einen 105 Meter langen mit Mikropfählen verankerten Ufersteg. Crestageo hat in der Schweiz und in Deutschland bereits zahlreiche Hängebrücken geplant und verwirklicht. Die Wegbauarbeiten übernimmt für 0,4 Millionen Euro die Laufenburger Firma Weber.
Bauingenieur Andree Binninger von Tillig Ingenieure (Dogern) erklärte, dass die Arbeiten ab Oktober beginnen könnten, wenn die dafür notwendigen Rodungen durchgeführt werden könnten. „Eine Fertigstellung 2021 ist realistisch“, sagte er zur Inbetriebnahme. Als nächstes werde der Auftrag für die Treppe vom Uferweg hinauf zum Kraftwerk ausgeschrieben.
Sechs Stadträte enthielten sich bei der Vergabe der Arbeiten für die Brückenbauwerke, vier bei der Vergabe für die Wegbauarbeiten. In persönlichen Erklärungen begründeten Sascha Komposch und Gabi Schäuble (beide FW) ihre Enthaltung damit, dass sie das Projekt ablehnten.
Bürgermeister Ulrich Krieger erinnerte daran, dass der Uferweg eine alte Idee ist. Er präsentierte dem Gemeinderat einen von Stadtarchivar Martin Blümcke jüngst aufgefunden Plan aus dem Jahr 1937, der einen Fußweg just an jener Stelle vorsehe, an der nun die Laufenburger Acht realisiert werden solle. Die ÖLacher auf seiner Seite hatte Rainer Stepanek (CDU) als er darauf antwortete: „Viel Platz für eine andere Wegführung gibt es ja wohl nicht!“