Laufenburg Zum Bild der Laufenburger Altstadt gehören seit alters her etliche Brunnen. Schon immer waren sie Treffpunkte für Groß und Klein, für Kinder ein beliebter Ort zum Spielen sowie für Mensch und Tier ein Labsal. Der Mittlere Brunnen in der Hauptstraße ist derzeit stillgelegt. Der Grund, warum der Brunnen aktuell außer Betrieb genommen wurde, ist, dass der Ablauf nicht mehr funktioniert. Die Stadt Laufenburg plant deshalb eine Sanierung.

Schon so manches Kind sei beim Spielen am Brunnen mehr oder weniger freiwillig im Wasser gelandet oder zumindest sehr nass geworden, berichtet Altstadtbewohnerin Barbara Rueb aus ihren Erinnerungen. Von Kindesbeinen an lebt sie mit ihrer Familie im Altstadthaus gegenüber dem Mittleren Brunnen. Sie weiß viele Geschichten rund um den Brunnen zu erzählen. So auch die von den drei Kühen, die im Haus gegenüber dem Brunnen bis 1941 im Kellergeschoss standen und regelmäßig eine Rampe hinauf zum Brunnen geführt wurden, um dort zu trinken. Eine der Kühe sei immer wieder, wenn die Hüter nicht aufpassten, mit Begeisterung in den großen Brunnentrog gesprungen. Indes: Hinein sei sie alleine gut gekommen, aber sie wieder herauszuholen sei deutlich aufwendiger gewesen, berichtet Barbara Rueb.

„Der Brunnen ist schon immer ein Ort der Begegnungen“, fasst Barbara Rueb zusammen. Im Sommer wird er nach ihrer Beobachtung von Städtlebesuchern und Einheimischen auch immer gerne für eine kühle Erfrischung genutzt. Hunde nehmen gerne einen Schluck Wasser daraus. Nun ist der Brunnen aber abgestellt, da der Ablauf nicht mehr funktioniert und die Anwohner hegen Bedenken, dass das lange so bleiben könnte und womöglich der kleine Seitentrog aus Kostengründen eventuell nicht mehr in Betrieb genommen wird. Der Obere und der Untere Brunnen in der Hauptstraße hatten früher auch solche kleinen Tröge an der Seite, sie wurden jedoch abgebaut.

Was die Sanierung des Brunnens anbelangt, ist das Kind nicht in den Brunnen gefallen. Auf Nachfrage dieser Zeitung bei der Stadtverwaltung betonte Bürgermeister Ulrich Krieger, dass die Sanierung des Mittleren Brunnens schon länger geplant sei. Nachdem kürzlich Anwohner gemeldet hätten, dass der Brunnen überlaufe, wurde das Wasser vorläufig abgestellt und der Brunnen außer Betrieb genommen. So ganz ohne Wasser bietet er derzeit keinen besonders schönen Anblick, und Schäden am Brunnen werden deutlich.

Im Leerzustand wird der Brunnen deshalb seitens der Stadt nun auf mögliche Schäden überprüft. Bürgermeister Krieger berichtet, dass in der vergangenen Woche bereits eine Kamerabefahrung des Wasseranschlusses vorgenommen wurde. Ebenso sei bereits eine Spezialfirma für Betonabdichtungen vor Ort gewesen, um die Schäden zu begutachten. Derzeit würden auf Basis der Untersuchungsergebnisse Sanierungsvarianten erarbeitet.

Bürgermeister Ulrich Krieger betonte jedoch: „Da der Sanierungsvorschlag noch nicht vorliegt, kann ich noch keine Aussagen darüber treffen, ab wann der Brunnen wieder intakt ist beziehungsweise wie lange das Wasser abgestellt sein wird.“ Wie es mit dem kleinen Trog an der Seite weitergehen wird, ist ebenfalls noch nicht geklärt. Auch liegen der Stadt noch keine Kostenschätzungen für die Sanierung vor. Geld für eine Sanierung des Brunnens ist im städtischen Haushaltsplan in Höhe von 35.000 Euro eingestellt.