Brigitte Chymo

Auf den Sport- und Bolzplätzen der Gemeinde Murg kann ab sofort wieder trainiert werden. Aber Hallen und Veranstaltungsräume der Gemeinde Murg bleiben noch bis nach den Sommerferien geschlossen. Die Kinderferienprogramme in Murg und Oberhof werden nicht stattfinden.

Auf eine kurze Formel gebracht, hatte die Verwaltung folgenden Vorschlag in die Gemeinderatssitzung am Montagabend eingebracht: Geöffnet wird, was an der frischen Luft ist, geschlossen bleibt, wo es sich innerhalb eines Gebäudes abspielt. Laut Bürgermeister Adrian Schmidle war dieser Vorschlag in der Gemeindeverwaltung „kontrovers diskutiert“ worden und führte dann auch in der Gemeinderatssitzung zu Diskussionen.

Als Befürworter einer Schließung bis nach den Sommerferien verwies Schmidle auf die Verantwortung, die bei öffentlichen Gebäuden bei der Gemeinde liege. Zudem sieht Schmidle die Umsetzung der Corona-Verordnung kritisch: „Wir halten es einfach nicht für sachgerecht, dass jede Matte einzeln desinfiziert werden muss. Wer soll das machen?“, so Schmidle zum Thema Hallen und meinte: „Es gibt im Freien genügend Möglichkeiten.“

Den Vorschlag der Verwaltung unterstützte Gemeinderat Georg Kirschbaum (SPD): „Wir müssen noch vorsichtig sein.“ Er täte sich schwer damit, von den Vorgaben von Bund und Land abzuweichen und einen Eigenweg zu gehen. Kollege Klaus Bossert (Die Grünen) verwies auf die Diskrepanz der Möglichkeiten, die durch Bund und Länder gegeben sind, zu demjenigen, der diese auszuführen hat: „Das halte ich für schwierig. Wir reden hier von fünf bis sechs Wochen, dann sind Sommerferien, und die Hallen sind zu. Das ist eine überschaubare Zeit.“ Auch Rätin Gabriele Döbele-Kreutz (CDU) meinte: „Wir sollten bis zu den Sommerferien noch stille halten, dann sehen wir weiter.“

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Andere Gemeinderäte plädierten dafür, die Hallen für die Vereine wieder zu öffnen, die ein Hygienekonzept vorlegen. Rat Roland Baumgartner (FW) bat die Verwaltung, dies zu überdenken: „Ich hab ein Problem damit, alles zu verbieten.“ In diesem Zusammenhang kam in der Ratsrunde einmal mehr die Schließung der Hallen in den Sommerferien zur Sprache: „Ist das in Stein gemeißelt?“, fragte Baumgartner, der sich, wie sein Ratskollege Timo Strasser (FW), vorstellen könnte, die Hallen für bestimmte Gruppen zu öffnen. „Jugendliche könnten die Lust, im Verein zu sein, verlieren“, fürchtete Strasser.

Außer dem Vereinssport sind mit dem Beschluss von Montagabend auch private Veranstaltungen in Gebäuden der Gemeinde weiter außen vor. Zum Beispiel sind Trauungen möglich, der Apéro vor Ort mit 15 bis 20 Personen allerdings nicht.

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Auch die Ferienprogramme für Kinder in der Gemeinde Murg, der Murger Sommerspaß und das Ferienprogramm des Vereins Lebendiges Oberhof, werden nicht stattfinden. Bürgermeister Adria Schmidle verwies auf das hygienische Problem im Falle einer Verpflegung der Kinder und meinte, dass Ehrenamtliche des Murger Sommerspaßes bereits angedeutet hätten, in diesem Jahr keine Angebote zu machen. „Das trifft halt wieder die Eltern. Das ist hart“, merkte Gemeinderat Stefan Ganser (FW) an. Bei der Abstimmung sprachen sich acht Gemeinderäte für die Schließung der Hallen bis nach den Sommerferien aus, vier stimmten dagegen und sechs enthielten sich der Stimme.