Das Jahr 2020 markiert in der Vereinsgeschichte der Fairen Einen Welt ein ganz besonderes Kapitel. Im Juli endete die Ära des Vereinsgründers Willi Moosmann nach 35 Jahren als Vorsitzender mit der Übergabe seines Amtes an Frank Geiger. Im Oktober folgte dann die Übergabe der Geschäftsführung des Weltlädeli an Manfred Trenkle. Hinzu kamen alle mit Corona und der Sperrung der Murger Ortsdurchfahrt verbundenen Probleme. Trotzdem fällt das Fazit für 2020 positiv aus.

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„Trotz heftigem Jahr kommen wir gut raus“, bilanzierte Manfred Trenkle im Pfarrsaal in Obersäckingen das Geschäftsjahr 2020 für das Weltlädeli. Der Bruttogewinn von knapp über 100.000 Euro fiel zwar etwas geringer aus als 2019, dafür gab es aber weniger Ausgaben, so dass der steuerliche Gewinn 2020 mit 1.500 Euro sogar leicht höher als 2019 mit 1.100 Euro ausfiel. Knapp über 1.200 Euro aus der Mehrwertsteuersenkung gab der Verein an den Weltladendachverband weiter, die wiederum durch Corona in Not geratene Produzenten unterstützte.

Hoffen auf weitere Mitglieder

Auch die neue Aufgabenverteilung nach dem Stabwechsel im Verein klappte gut. „Die Kunden bemerkten den tiefgreifenden Wandel nicht“, so Vorsitzender Frank Geiger zur neuen Geschäftsführung im Weltlädeli. Er selbst kümmert sich um die Vereinsaktivitäten. Ziel im neuen Vereinsjahr ist es, noch mehr Mitglieder zu gewinnen, die Verantwortung übernehmen.

Kein Gastrobetrieb

Coronabedingt fielen die meisten geplanten Veranstaltungen aus, dafür beschäftigten andere Themen. Nach einem Treffen mit Bürgermeister Adrian Schmidle im letzten Oktober stand ein Umzug in das ehemalige Volksbankgebäude zur Debatte. „Dazu sind wir personell und organisatorisch momentan nicht in der Lage“, bemerkte der Vorsitzende. Selbiges gilt für Überlegungen und Wünsche verschiedener Seiten, die Faire Eine Welt könnte in der Murger Mitte eine Café betreiben: „Wir sind nicht in der Lage, einen laufenden Gastrobetrieb zu stemmen“, so die ebenso klare Aussage von Geiger zu diesem Thema. „Wir sind kein Gastrobetrieb und werden auch keiner werden“, bekräftigte Trenkle.

Unabhängig von Corona unterstützte die Faire Eine Welt monatlich auch weiterhin das Kinderheim Tablada in Peru. Wie Kassierer Roland Lauber ausführte, gehen aufgrund verschiedenster Kontakte aus ganz Deutschland fortlaufend Spenden ein und werden dann, um Kosten zu sparen, über das Partnerschaftskonto der Erzdiözese Freiburg abgewickelt. Im Kinderheim wird aufgrund Corona nur eine kleine Gruppe von Kindern betreut, die Zeit aber für Instandhaltungsarbeiten genutzt. Das Projekt, dass Freiwillige sich über die Faire Eine Welt im Kinderheim engagieren, ist inzwischen beendet. Vermittlungen erfolgen nun über den Freiwilligendienst in Freiburg.

Förderung für weitere Projekte

Für 2021 einigte sich die Mitgliederversammlung auf folgende zusätzliche Projektförderungen: Kinderheim Tablada Peru 3.000 Euro, Z‘Nüni Frauen Bad Säckingen 1.500 Euro, Stipendium Rudi Reitinger in Süd- und Mittelamerika 1.500 Euro.

Die Grüße der Gemeinde überbrachte Bürgermeister-Stellvertreter Georg Kirschbaum. „Für mich stehen das Weltlädeli und die Faire Eine Welt für Nachhaltigkeit, Fairness und Gerechtigkeit. Das sind Werte, die wir in dieser Welt brauchen“, bekräftigte Kirschbaum den Stellenwert des Vereins.