„Es ist soweit, wir haben es geschafft!“ Mit diesen Worten eröffnete Pastor David von Känel von der Evangelischen Chrischona-Gemeinde Rheinfelden am Samstag vor mehr als 100 Gästen die feierliche Einweihung des neuen Gebäudes „Treffpunkt Lichtblick“ in der Peter-Krauseneck-Straße als „einen Ort der Begegnungen untereinander aber auch mit Gott“. Am Sonntag gab es mit dem Jubiläums-Festgottesdienst „25 Jahre Chrischona-Gemeinde Rheinfelden“ einen weiteren Grund zum Feiern. Die Predigt hielt Gemeindegründer Jos Tromp, Regionalleiter des Chrischona-Gemeinschaftswerks Deutschland, zum Thema „Aufs Wasser gehen“.
Zunächst trafen sich Groß und Klein zu einer fröhlichen Einweihungsfeier mit klangschöner Musik des Jugendsalonorchesters der Musikschule Rheinfelden, Kaffee und Kuchen und allerlei Spiel und Spaß für die Kinder. Noch vor der Begrüßung durch Pastor von Känel zerschnitten Gemeindeglieder verschiedener Generationen das symbolische Band. Den Namen „Lichtblick“ habe man gewählt, so der Pastor, weil das Haus mit dem lichtdurchfluteten Gottesdienstsaal sowie den funktionell und freundlich gestalteten Jugend- und Kinderzimmern ein Ort sei, „der Licht für andere sein kann und auf das Licht der Welt hinweisen will, denn das ist unsere Aufgabe“.
In seinem Rückblick beantwortete Gemeinde-Vorstand Michael Kock die spannenden Fragen: „Gemeindebau ohne Mittel – wie geht das? Untergehen oder über Mauern springen?“ Von der Vision bis zum fertigen Lichtblick lag für die Chrischona-Gemeinde ein fünf Jahre langer Weg mit Rückschlägen und Herausforderungen, aber auch voller Mut, Leidenschaft, Risikobereitschaft und beeindruckendem Engagement.
In den vergangenen anderthalb Jahren sei in rund 11 000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit das neue Begegnungszentrum errichtet worden. Nicht im Bautagebuch enthalten seien rund 4000 Stunden für Planung, Behördengänge und dergleichen. Ausgangspunkt, so Kock, sei „die brutale Realität“ gewesen: Eine kleine Gemeinde mit kaum 50 Mitgliedern, voll spendenfinanziert, keine Mittel für eine volle Pastorenstelle, keine Rücklagen, kaum Handwerker. Ziel war ein Begegnungszentrum für Jung und Alt, Menschen Gottes Liebe nahebringen, Nähe zur Gemeinschaftsunterkunft – „ein Lichtblick für alle“.
Das Unmögliche zu wagen, verglich Kock mit der Situation in der Bibel, als Jesus Petrus befiehlt, im Sturm aus dem Boot zu steigen und zu ihm über das Wasser laufen. 2012 hätte eine „Kette von Wundern“ begonnen und auch das Prinzip Zufall funktioniert: Sei es das Finden des Grundstücks ohne Dioxinbelastung samt akzeptabler Finanzierung, der Tipp für den idealen Partner oder die Geld- und Sachspenden und die vielen Helfern samt der „Kochlöffel-Helden“.
Den großen Dank des Vorstands bestätigten die Gäste mit anhaltendem Applaus. Zu den Gratulanten zählte auch Pfarrer Joachim Kruse von der evangelischen Christusgemeinde. Für ihn sei das, was die Chrischona-Gemeinde erlebt hat, auch „eine Hoffnungsgeschichte, die es weiter zu erzählen gilt“. Er gratulierte „zu dem Weg voller Herausforderungen, die ihr gemeistert habt“. Einmal mehr habe er daraus gelernt, dass es dafür „ein gutes Miteinander und großes Gottvertrauen braucht“.